Der Vorläufer des Biers im Altertum spielt in mehreren Abenteuern eine Rolle. Zuerst wird (in der deutschen Reihenfolge) Cervisia in "Die goldene Sichel" von Asterix erwähnt, als er auf Seite 13 in der Taverne "Zum Fröhlichen Arverner" für sich und Obelix jeweils einen gut eingeschenkten Krug bestellt. Dass der Alkohol bereits im Altertum für mögliche Entgleisungen steht, beweist die Frage von Gracchus Überdrus etwas später auf Seite 20, ob die Randale im Lokal von Bossix, das von den beiden Galliern verwüstet wurde, auf zu viel getrunkene Cervisia zurückzuführen sei.

Wird auf Seite 28 im Abenteuer "Die goldene Sichel" von Fremdenführer Claudius Metrobus noch eine Besichtigung von Lutetia bei Nacht und freier Cervisia angeboten, so hat Asterix in "Asterix bei den Briten" neben Ziegenmilch auch Cervisia im Haus, das er Teefax zum Wildschwein anbietet. Später in Britannien rümpft Obelix die Nase wegen des lauwarmen Bieres, das man ihm und Asterix in der Taverne "Zum lachenden Wildschwein" serviert. Dieser running gag gipfelt auf Seite 20 in einer Bemerkung von Asterix, als er Obelix antwortet: "Trink deine Cervisia. Sie wird sonst kalt!".

In "Asterix bei den Goten" zitiert Obelix beim Marschieren auf Seite 27 den antiken Gassenhauer "Cervisia her, Cervisia her, oder ich fall' um!" und spielt damit selbstverständlich auf den ausserordentlich guten Ruf des deutschen Gerstensaftes hin. Weitere Anspielungen auf das gotische Getränk finden sich in "Asterix als Legionär", als der Dolmetscher auf Hotelterminus' Frage, wo denn seine Legionäre seien, unter anderem antwortet: "... und der Gote sind Cervisia holen gegangen." und in "Asterix in Spanien", als der Wirt einer von (gotischen) Touristen gut besuchten typisch andalusischen Herberge das Tagesmenü präsentiert: "Würstchen, Kraut und Speck. Dazu Cervisia."

Auf Seite 14 des Abenteuers "Der Seher" kann Lügnix angeblich auch aus Cervisia die Zukunft deuten, besonders wenn sie frisch gezapft sei. Für die Belgier in "Asterix bei den Belgiern" ist Bier eine Art Zaubertrank, denn Stellartoix lehnt die angebotene gallische Hilfe ab und behauptet: "Wir benötichen dein Chesöff nicht, unser Bier reicht völlich!". Man behauptet deshalb auch nicht zufällig, dass es in Belgien sehr viele Biersorten gibt. Und in "Asterix und Latraviata" warnt Praline ihren Mann Astronomix vor den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums: "Genug, Astronomix! Noch ein Horn Cervisia und du gehst mit Keinentschlus zu den alcoholici sine nomini!"

Bei der Expedition des Geographen Globulus und des Zenturios Brudercus auf der Suche nach dem Greifen, müssen sich die Legionäre durch einen undurchdringlichen Nebel kämpfen und erinnern sich auf Seite 36 des Albums "Asterix und der Greif" wehmütig daran, dass der Feldzug gegen die Germanen geradezu ein Spaziergang gewesen wäre. Dabei erwähnen sie neben dem Essen der Franken, das formidabel gewesen sein soll, auch die Cervisia der Bajuwaren.

Ein Übersetzungsfehler steht übrigens auf Seite 35 des Bandes "Der Kampf der Häuptlinge", als Asterix Majestix auf das Training einstimmt und in diesem Zusammenhang das deutsche Wort Bier verwendet: "Wir beginnen morgen ganz früh! Und denk dran: Rohes Fleisch, kein Bier mehr, nur noch Ziegenmilch." Auch in "Asterix bei den Belgiern" und "Asterix und Latraviata" (Keinentschlus: "Hol mir mal `ne Flasche Bier!") findet das Wort Bier statt Cervisia Verwendung.

Das lateinische Wort (lateinisch für ein Brau-Getränk) leitet sich von der römischen Göttin des Ackerbaus, Ceres, ab. Bereits 5000 v.Chr. schluckten die Sumerer das "flüssige Brot". Auch die Ägypter und die Römer kannten dieses Getränk und von Cäsar ist überliefert, dass er Bier (lateinisch bibere = trinken) für einen fabelhaften Trank hielt. Mit den römischen Legionen kam die Cervisia auch nach Germanien, wo sie im 6. Jahrhundert von den Mönchen verfeinert wurde.