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Das Phänomen Asterix blieb nicht auf die gedruckten Abenteuer der Serie und die Kurzgeschichten beschränkt. Im Laufe der letzten Jahre brachte der kleine Gallier eine ansehnliche Reihe von Nebenprodukten hervor. Anfangs glichen die ersten Nebenprodukte fast selbstverständlich einer Weiterführung der Comics, ehe danach eine rasante und unaufhaltsame Entwicklung einsetzte. In all den Jahren ist bis heute eine fast unüberschaubare Anzahl von Asterix-Produkten erschienen. Ob Tassen, Gläser, Feuerzeuge, Krawatten, Pins, Spardosen oder vieles andere mehr. Die Zahl der einzelnen Objekte ist nicht mehr zu überblicken und kann am ehesten anhand des 1994 vom Sammler Marc Jallon zusammengestellten Werkes "Toutastérix" ermessen werden. Eine Übersicht der im deutschsprachigen Raum erschienenen Produkte bietet die Bibliothek des Asterix-Archivs, in der inzwischen mehr als 1200 (!) Produkte abgebildet und beschrieben sind.

Express
L'Express, 1966
In den "Wilden Sechzigern" erlebte Asterix eine ganz besondere Ehre. Der erste französische Satellit "A 1" wurde von den Technikern auf seinen Namen getauft. Auch in der Ausgabe 796 des L'Express, einer großem französischen Wochenzeitschrift, vom 19. September 1966 erhält Asterix ein Sprachrohr. Die Zeitschrift widmet ihr Titelbild ganz dem kleinen Gallier, dazu die Überschrift: "Das Phänomen Asterix. Der neue Liebling der Franzosen".

Mit dem Gebiet der bewegten Bilder eroberte Asterix zum Jahresende 1967 die französischen Kinos. Ein paar Monate später erschien der Film "Asterix der Gallier" auch in Deutschland und übertraf dort sogar das Einspielergebnis von Disney im gleichen Jahr. Dabei war der von Verleger Georges Dargaud ohne das Einverständnis der beiden Autoren produzierte Film ursprünglich nur für das Fernsehen gedacht. Als 1975 der dritte Film, Asterix erobert Rom, in die Kinos kam, war das Unternehmen "Asterix im Kino" schon sehr viel weiter fortgeschritten. Mit dem Studio Idéfix erfüllten sich Goscinny und Uderzo einen Traum. Zeitweise waren bis zu 60 Mitarbeiter im Studio tätig, unter anderem Pierre Tchernia, dem die beiden Autoren in tiefer Freundschaft verbunden waren. Asterix erobert Rom bleibt der einzige Film, der im Studio Idefix produziert wird. Er nimmt eine gewisse Sonderstellung ein, denn im Unterschied zu allen anderen Animationen, die bekannte Inhalte der Hefte adaptieren, folgt er einem Original-Drehbuch von Goscinny und Uderzo. Der anvisierte Aufbau einer französischen Produktionsstätte für Zeichentrickfilme im Vorbild von Disney scheitert am frühen und überraschenden Tod vom Goscinny.

Studio Idéfix
Logo des Studio Idéfix
Alle Kinofilme waren in Deutschland erfolgreich, wobei die letzten drei Abenteuer nicht mehr die absoluten Zuschauerzahlen der ersten Zeichentrickfilme erreichten. Isgesamt hatten bisher folgende Zeichentrickfilme und Realfilme in den Kinos Premiere. Im Anschluss an jeden Film ist die Zuschauerzahl angegeben (Quelle "insidekino"), die der Film bei seiner Erstveröffentlichung erzielte - nicht einbezogen sind Neuaufführungen, so wurde "Asterix der Gallier" im April 1984 noch einmal in die Kinos gebracht. Insgesamt sahen bisher etwas mehr als 30 Millionen Zuschauer die Asterix-Filme im Kino. Die Jahresdaten sind die der Erstveröffentlichung und/oder der Premiere in Deutschland:

Im Jahre 1978 schließt das Studio Idefix seine Pforten. Ein Beispiel in der langen Beziehung von Asterix mit dem Kino ist der am 18. März 1999 in Deutschland uraufgeführte erste Asterix Realfilm. Das 90 Millionen Mark teure Spektakel unter der Regie von Claude Zidi als deutsch-französisch-italienische Co-Produktion gedreht, erwies sich mit seinen digitalen Spezial-Effekten als Kassenknüller. Insgesamt 3,5 Millionen Zuschauer machen "Asterix und Obelix gegen Cäsar" mit Gérard Depardieu als Obelix zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres in Deutschland.

Höhepunkt der Asterixmania ist wohl der am 30. April 1989 eröffnete Asterix-Vergnügungspark in der Nähe von Plailly, 35 Kilometer nördlich von Paris. Albert Uderzo versammelt um sich ein Team, das Themen, Gags und Überraschungen für den Park ersinnt. Die erlesene Mannschaft besteht aus Pierre Tchernia, Marcel Gotlib (Mitstreiter bei Pilote), Roger Carel (französische Filmstimme von Astérix), dem Schauspieler Gérard Hernandez, Fred (Autor von Philémon) und Albert Uderzo.

Im Jahr 1987 begannen die Arbeiten am 30 Kilometer nördlich von Paris gelegenen Park mit einer Waldfläche von 155 Hektar und 95.000 Bäumen und 4 Hektar Seen und Bächen. Jedes Jahr von Anfang April bis Mitte Oktober bietet er nun auf insgesamt 20 Hektar Fläche eine Vielzahl an Attraktionen. Um den Unterhaltungswert für die Besucher beständig auf höchstem Niveau zu halten, investiert die Parkverwaltung nicht nur jährlich etwa 15 Millionen Mark, seit Oktober 1997 ist er zudem an der Pariser Börse vertreten.



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