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Der Unterschied zwischen einem Film und einem Comic besteht darin, dass man für die Produktion eines Comics weitaus weniger Utensilien benötigt als für eine Filmproduktion. Die "Requisiten", die ein Comic-Zeichner benötigt, nehmen sich dagegen eher bescheiden aus: Zunächst ist die Beleuchtung sehr wichtig, wobei - wie Uderzo betont - auch eine einfache Lampe genügt, Hauptsache sie steht auf der linken Seite, damit sie beim Rechtshänder Uderzo keinen Schatten auf das Papier wirft.

Außerdem ein Fläschen Tusche, selbstverständlich in der besten Qualität, einen Radiergummi, ein Set Bleistifte, Federn und Pinsel. Wer sich seiner Sache beim Entwurf sehr sicher ist, benutzt bereits in dieser Phase weißen Karton der Luxusklasse als Zeichenpapier.

Eine Frage, mit der man Goscinny immer auf die Palme bringen konnte war, ob er mit der Feder oder dem Pinsel zeichnet, denn er als Texter war davon überhaupt nicht betroffen. Diese Frage kennzeichnete für ihn auch die Unwissenheit des Journalisten. Von Zeit zu Zeit brüllte er dann los: "Mir reicht dieses Gequassel über Feder und Pinsel!".

Uderzo schreibt im Skizzenbuch zu "Asterix im Morgenland", dass er für seinen Teil sehr feine Pinsel benutzt. Die besten kommen seiner Meinung nach aus England, wogegen das französische Papier, das er benutzt, sehr gut ist. Es darf nicht zu glatt sein und nicht zu granuliert. Ein Stift braucht im Gegensatz zum Pinsel rauheres Papier, denn der Pinsel muss auf dem ebenen Papier gleiten können.

Im Gespräch mit Thierry Smolderen und André Moons im Skizzenbuch antwortet er auf die Frage, ob er wegen den lebendigen Bewegungen der Figuren mit Modellen arbeitet. Uderzo dazu: "Nein, überhaupt nicht! Außerdem dürfte es recht schwierig sein, hierfür die passenden Modelle zu finden. Alles entspringt meiner Phantasie. Schon in den Anfangsjahren liebte ich die Bewegung und träumte davon, meine Kerlchen wie verrückt hüpfen zu lassen. Das erklärt auch, warum ich als Trickfilmzeichner begann." Uderzo war fasziniert von der Beschwingtheit, die in den Filmen von Walt Disney zu sehen war. Aus dieser Zeit sind ihm die besondere Art der Bewegungsabläufe geblieben.

Auf den alten Titelbildern des Albums "Asterix und Kleopatra" wird mit einem zwinkernden Auge zusammengefasst, was es alles benötigt, um realisiert werden zu können: "14 Liter Tusche, 30 Pinsel, 62 weiche Bleistifte, 1 harter Bleistift, 27 Radiergummis, 38 Kilo Papier, 16 Farbbänder, 2 Schreibmaschinen und 67 Liter Bier!".




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