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Asterix in Amerika

BR Deutschland, 1994

Inhalt | Kritik | Medien zum Film

Steckbrief
Originaltitel: Astérix et les indiens
Länge: ca. 81 Minuten
Regie: Gerhard Hahn
Produzent: Jürgen Wohlrabe
Produktionsfirma: Extrafilm
Drehbuch: Thomas Platt und Rhett Rooster
Kamera: Barry Newton, Thorsten Falke
Nach einer Idee von René Goscinny und Pierre Tchernia
Animationsregie: Bill Speers
Schnitt: Ulrich Steinvorth
Produktionsleitung: Jürgen Polaszek
Herstellungsleitung: Christa Kistner
Musik: Harold Faltermeyer, Orchester: Andi Slavik, erschienen bei: BMG Ariola Media
  • Aswad: "We are one people"
  • Bonnie Taylor: "Say Goodbye"
  • Wild Kit: "Always"
  • Right Said Fred: "Dance, Dance, Dance (Under the moon)"
Premiere in Deutschland: 29.9.1994 (Wiederaufführungen am 3.10.1996 und als "Asterix in America - Die checken aus, die Indianer" mit Erkan und Stefan in der Synchronisation "Schwörerdeutsch" am 21.8.2003)
FSK: 6 Jahre

  • Übersicht der deutschen Synchronsprecher

Inhalt
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TitelDem römischen Feldherrn Cäsar ist das kleine gallische Dorf bekanntlich schon seit langem ein Dorn im Auge, weil es sich bislang erfolgreich einer Eroberung widersetzt hat. Daher beschließt Cäsar, endlich das Übel an der Wurzel zu packen. Er läßt den Druiden Miraculix entführen, dessen Zaubertrank letztlich für die Überlegenheit der Gallier verantwortlich ist. Um ihn loszuwerden, wird Miraculix mit einer Galeere auf den Atlantik hinausgebracht und mit einem Katapult über den Rand der Erdscheibe geschleudert. Doch Asterix und Obelix, die seine Spur mit ihrem kleinen Fischerboot verfolgen, stoßen im fernen Westen bald auf unbekanntes Land.

Die Erde ist eine ScheibeNachdem Obelix seinen Hunger in Ermangelung von Wildschweinen an Truthähnen gestillt hat, treffen sie bald auf die ersten Rothäute und wundersamerweise auch auf Miraculix. Nachdem sich die Helden mit den Indianern verbünden - und Obelix sich in eine vollbusige Indianerschönheit namens Ha-Tschi verliebt - droht Unheil. Denn der Medizinmann des Stammes ist eifersüchtig auf Miraculix, der nicht nur Taschenspielertricks beherrscht, sondern bekanntlich über richtige Zauberkräfte verfügt.

Nach einer Befreiungsaktion und einigen Abschiedstränen treffen Asterix, Obelix und Miraculix schließlich gerade noch rechtzeitig in Gallien ein, um die heranrückenden Legionen Cäsars durch neuen Nachschub an Zaubertrank zurückschlagen zu können.

Kritik
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Belagerung des gallischen DorfesAsterix in Amerika ist bereits die siebte Verfilmung der Abenteuer des tapferen kleinen Galliers Asterix und seines dicken Freundes Obelix.

Für den Film wurde die Handlung des 22. Asterix-Albums Die große Überfahrt zugrundegelegt. Während Asterix und Obelix in der gedruckten Fassung beim Fischfang durch einen Sturm abtreiben und ganz zufällig bei den Indianern landen (und vom Wikinger Erik nach Europa zurückgebracht werden), liefert die Verfilmung durch einen weiteren Handlungsstrang um Cäsars Rachepläne eine bessere Motivation für die »Entdeckung« Amerikas.

Mount RushmoreFür die Realisation von Asterix in Amerika, einer gänzlich deutschen Produktion, gründete der inzwischen verstorbene Berliner Ex-Politiker und Filmverleiher Jürgen Wohlrabe eigens eine neue Filmproduktionsfirma, die "Extrafilm" und trieb dazu ein Budget von 19 Millionen DM auf. Die Regie über die 200 Zeichner und Animationsspezialisten übernahm Gerhard Hahn, und das Drehbuch schrieb Thomas Platt. Hahn und Platt verdienten gemeinsam ihre ersten Sporen an der Trickserie Benjamin Blümchen, bis sie 1990 mit der Brösel-Adaption Werner - Beinhart auf der großen Leinwand debütierten. Der zweite Drehbuchautor Ralph Rooster sowie Animations-Chef Bill Speers und Hintergrundzeichner Michel Guerin können dagegen Erfahrungen mit früheren Asterix-Kinofilmen aufweisen. Die Musik steuerte Instrumental-Popstar Harold Faltermeyer bei, der allerdings schon bessere Soundtracks abgeliefert hat.

Ein großer Teil der nicht unerheblichen Produktionskosten floß in die Computeranimation, die bei einigen Szenen eingesetzt wurde, vor allem während des Sturms auf dem Atlantik. Realisiert wurden sie von mental images, einer Berliner Tochter der Computerfirma Hewlett Packard. Die Computertricks sorgten für einige recht eindrucksvolle Bilder, die zwischen den normalen Trickszenen jedoch ein wenig wie Fremdkörper wirken.

IndianerdorfDas von den Produzenten gesteckte Ziel, Disney von Europa aus Konkurrenz zu machen, wurde leider nicht erreicht. Da man wieder einmal auf die Zwischenphasen verzichete - das heißt, nicht für jedes der 24 Aufnahmen pro Sekunde wurde ein neues Bild gezeichnet - huschen lediglich Einzelbilder über die Leinwand. Gerade in den schnelleren Szenen entstehen somit keine fließenden Bewegungen, wie sie heute noch das Markenzeichen aller Disney-Produktionen sind.

Insgesamt ist Asterix in Amerika ein netter, unterhaltsamer und amüsanter Zeichentrickfilm, an den man jedoch keine allzu hohen Maßstäbe anlegen sollte. Der Humor bleibt in der Regel auf Klamauk-Niveau. Die Synchronisation kommt trotz neuer Besetzung nicht über den Vorgänger "Operation Hinkelstein" hinaus und ist insgesamt eher unterdurchschnittlich, weil die Stimmen trotz der hochkarätigen Sprecher nicht richtig zu den Figuren zu passen scheinen. Der Film, anfangs eher seicht und flach, gewinnt mit der Ankunft in Amerika. Die Zeichnungen, und besonders die Hintergründe, haben qualitativ wieder zugelegt.



Medien zum Film
  • VHS Video: Sprache: Deutsch, HiFi Sound, PAL, Laufzeit: 81 Minuten
  • DVD: Format: Dolby, PAL, Surround Sound, Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 1.0, Mono), Schwörerdeutsch von Erkan & Stefan (Stereo), Englisch, Spanisch, Französisch. Bildformat: 4:3, DVD Features: Making of, Alternativer Abspann für die Kinofassung, Trailer
  • DVD-Collection 2004, die ersten sieben Asterix-Zeichentrickfilme in einer Box, Artikeldetails bei Comedix
  • Jubiläumsedition 2009, die ersten sieben Asterix-Zeichentrickfilme in einer Box, Artikeldetails bei Comedix
  • Sammelalbum, Panini (1972), Artikeldetails bei Comedix
  • Buch zum Film: Offizielles Filmbuch, Artikeldetails bei Comedix
  • Filmprogramm: Informationen zum Film, Artikeldetails bei Comedix
  • Bericht in der Zeitschrift Cinema (Ausgabe 5/1994, 10/1994 und 9/2003)
  • Filmmusik: Soundtrack zum Film, Artikeldetails bei Comedix

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