Six degrees of separation

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Moderator: Comedix

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Carsten
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Six degrees of separation

Beitrag: # 9976Beitrag Carsten »

Hallo zusammen,

Da es kein "Asterixgeplauder" mehr ist, mache ich hier mal einen neuen Thread auf, um das im "Vogelgrippe"-Thread begonnene Thema "Six degrees of separation" hier fortzuführen.

Luigi schrieb:
Es ist natürlich nicht immer leicht, jeweils die richtigen Bekannten zu finden, die die Reihe in die richtige Richtung fortsetzen.
Ja, im Normalfall sind einem die Bekannschaftsverhältnisse ja nicht bewußt. Speziell wenn es dann um irgendwelche unbekannte Personen geht, kann man die Ketten nicht mehr so schön nachvollziehen, wie dies bei prominenten Personen möglich ist.

Aber es ist dann immer wieder lustig, wenn sich plötzlich ungeahnte Kettenverkürzungen ergeben ... ;-)

Wenn ich jetzt Dich, Luigi, auch als "Bekanntschaft" ansehe (darüber ließe sich sicherlich streiten, ob man reine Internetbekanntschaften auch zuläßt -- vielleicht solltest Du auch zum Fantreffen kommen ... ;-)), dann könnte ich meine Kette zu Georg W. um eine Ecke verkürzen ...

Hier in Hannover ist es praktisch unmöglich, nicht früher oder später bei Gerhard Schröder zu landen. Aber selbst wenn ich jetzt nicht über Gerhard Schröder oder über Luigis Kette gehe, dann lande ich noch immer über vier Ecken bei Queen Elisabeth II. (Alle Wege führen nach Rom ... ;-))

Am einfachsten zu irgendwelchen Promis zu gelangen, ist sicherlich der Weg über Chefs oder sonstige "Würdenträger". Aber selbst durch die Bekanntschaften in der Schule steigt schon alleine durch die "Masse" die Wahrscheinlichkeit. Zwei Beispiel von mir, bei denen der Faktor "Schule" eine Rolle spielt:

- Eine Schulkameradin meines Cousins ist die (Ex-?)Freundin eines bekannten deutschen Skispringers
- Das Patenkind meines Chefs war eine Schulkameradin eines aktuellen deutschen Fußballnationalspielers.

Und auch durch verzweigte Verwandtschaften ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten: Die Familie einer eingeheirateten Tante von mir hat verwandtschaftliche Beziehungen zu einem Ex-Fußballnationalspieler.

Und um zum Schluß doch noch einmal zu Asterix zurückzukommen: Wir landen über sehr wenige Ecken bei Uderzo:

Wir --> Marco --> Mitarbeiter des Egmont-Ehapa-Verlags --> Uderzo

Viele Grüße
Carsten
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Erik
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9977Beitrag Erik »

Hallo,
Carsten hat geschrieben:Wir landen über sehr wenige Ecken bei Uderzo:

Wir --> Marco --> Mitarbeiter des Egmont-Ehapa-Verlags --> Uderzo
wobei sich hier wieder die Frage stellt, wie eng die Bekanntschaft sein muß, um zu zählen. Muß man die Person real gesehen haben, muß man häufigeren persönlichen Kontakt pflegen oder genügt auch eine Zufallsbekanntschaft, vielleicht sogar nur über's Internet?

Ansonsten mag die "Theorie" in unserer westlichen, engmaschig verknüpften und weitgehend globalisierten Welt funktionieren. Sobald wir aber auf einen Menschen irgendwo in China, Indien oder Zentralafrika abstellen, wird es mit dem Kennen auch über 6 Ecken schon eng.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Luigi

Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9978Beitrag Luigi »

Carsten hat geschrieben:Wenn ich jetzt Dich, Luigi, auch als "Bekanntschaft" ansehe (darüber ließe sich sicherlich streiten, ob man reine Internetbekanntschaften auch zuläßt -- vielleicht solltest Du auch zum Fantreffen kommen ... ;-)), dann könnte ich meine Kette zu Georg W. um eine Ecke verkürzen ...
Ja, das mit dem Fantreffen ist zwar sehr reizvoll, aber das Wochenende liegt eine Woche vor dem schriftlichen Abi unserer Schule, da muss ich für meine Schüler erreichbar sein. Außerdem ist das auch für mich aufregend, da ich erst letzten Sommer mein Referendariat abgeschlossen und dann direkt 13er bekommen habe. Und wenn man noch keine Abierfahrung hat, ist es natürlich auch nicht so leicht, den Schülern die Sorge über diese "Hürde" zu nehmen. Das kann jemand, der bereits mehrere Klassen durchs Abi geführt hat, natürlich eher.

Was Eriks Frage nach der Definition von "Bekannter" angeht, so verstehe ich das so, dass alle diejenigen zählen, die man immer mal wieder trifft, die man mit Namen grüßt, wenn man sie sieht und mit denen man auch schon mal Gespräche geführt hat. Duzen sehe ich nicht als Voraussetzung an, aber jemand, dem man nur einmal im Zug gegenübergesessen hat, gilt natürlich nicht.

Luigi
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idemix
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9979Beitrag idemix »

Erik hat geschrieben:Sobald wir aber auf einen Menschen irgendwo in China, Indien oder Zentralafrika abstellen, wird es mit dem Kennen auch über 6 Ecken schon eng.
Hallo,
Ja, mit 6 Ecken wird es dann eng, es kommen dann halt 2 bis 3 Ecken dazu... Nehmen wir mal irgendeinen Chinesen in der tiefsten Provinz. Der kennt gewiss jemanden der zumindest jemand kennt, der Bekannte in Peking (oder einer anderen chinesischen Metropole) hat. Und derjenige in Peking wird sich in die 6 Ecken locker einbinden lassen.

Bei scheinbar unberührten Stämmen im Urwald geht es noch einfacher. Der Forscher der schon mal da war, lässt sich sicher auch in die 6 Ecken einbinden.

Einzige Ausmahme die ich sehe, sind WIRKLICH unberührte Stämme die noch kein Forscher/Reporter ausfindig gemacht hat und die auch keinerlei Kontakt zu ihren Nachbarn haben, welche in der "Zivilisation" leben.

Übrigens.. ich kenne einen Politiker, der einen anderen Politiker kennt, den der Dalai Lama als seinen Freund bezeichnet hat....  2 Ecken nur zum Dalai Lama... Noch einfacher geht es beim Papst, wohl jeder kennt einen Priester, der einen Bischof kennt, der den Papst kennt....
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

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Erik
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9980Beitrag Erik »

Hallo,
idemix hat geschrieben:Übrigens.. ich kenne einen Politiker, der einen anderen Politiker kennt, den der Dalai Lama als seinen Freund bezeichnet hat....  2 Ecken nur zum Dalai Lama...
Das sind aber schon 3 Ecken: Du --- Politiker 1 --- Politiker 2 --- Dalai Lama.
Oder zählt man grundsätzlich die erste "Ecke" zur direkten eigenen Bekanntschaft nicht mit?

Gruß
Erik
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idemix
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9981Beitrag idemix »

Erik hat geschrieben: Naja, wobei es dann freilich wieder schwierig mit Luigis Definition von "Bekannter", als Person, "die man immer mal wieder trifft", würde.
Es ist aber auch so, dass nicht Luigis Definition von Bekannter für die Therorie ausschlaggebend ist, sonder jene, welche von den Erstellern der Theorie selbst zugrunde gelegt wurde.
Edit: Ich habe aber keine Zeit nachzuforschen, wie diese Definition aussah.

Edit2: Ok, 3 Ecken zum Dalai Lama...  ;)
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

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Luigi

Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9982Beitrag Luigi »

idemix hat geschrieben:Edit2: Ok, 3 Ecken zum Dalai Lama...  ;)
Da bin ich anderer Meinung! Wenn er ihn direkt kennen würde, gäbe es doch gar keine "Ecke" (entweder ich kenne jemanden über eine oder mehrere Ecken oder aber direkt)! Mit einem Politiker dazwischen ist es eine, mit zwei Politikern sind es zwei Ecken, nicht mehr.

Aber wie weiter oben schon richtigerweise ausgeführt wurde, ist nicht meine Meinung sondern die des Theorie-Erstellers entscheidend.

Aber eins muss ich noch sagen, weil eben die Prominenten als "Sonderfall" gesehen wurden. Ich denke, dass wirklich fast jeder über 3 Ecken irgendwo in die höchsten Promikreise vorstoßen kann. Da man sich dort untereinander kennt, sind es dann auch nur wieder 3 Ecken "zurück" bis zu jedem Otto Normalverbraucher.

Luigi
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Erik
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9983Beitrag Erik »

Hallo,
Luigi hat geschrieben:Wenn er ihn direkt kennen würde, gäbe es doch gar keine "Ecke" (entweder ich kenne jemanden über eine oder mehrere Ecken oder aber direkt)! Mit einem Politiker dazwischen ist es eine, mit zwei Politikern sind es zwei Ecken, nicht mehr.
naja, so kann man das sehen. Deshalb fragte ich oben ja auch, ob die erste - nennen wir es mal - Verbindung grundsätzlich nicht mitgezählt wird. Läßt man dies bleiben, sind es von Markus zum Dalai Lama natürlich nur 2 Verbindungen.

In der Beschreibung bei Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Six_degrees_of_separation) wird jedenfalls ganz anders gezählt. Dort zählt man nicht die Verbindungen oder Ecken zwischen den Personen, sondern die Personen selbst - und zwar in der Weise, daß die Ausgangs- und die Zielperson mitgezählt wird. Dies ergibt sich daraus, daß nach der dort geschilderten Version nur maximal 4 Verbindungspersonen zwischen der Ausgangs- und der Zielperson stehen. So kommt man aber eben nur dann zu den ja maximal zugelassenen 6 Graden, wenn man die erste und letzte Person der Kette jeweils mitzählt. Demnach wären es von Markus zum Dalai Lama aber schon 4 Grade.

Was hier "richtig" ist, kann ich freilich nicht sagen. "Erfunden" hat die "Theorie" jedenfalls offenbar ein Herr Frigyes Karinthy aus Ungarn im Jahre 1929 im Rahmen einer Kurzgeschichte. - Soviel also nochmals zur Wissenschaftlichkeit (die freilich nie behauptet wurde, ich weiß).

Gruß
Erik
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Michael_S.
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Re: Six degrees of separation

Beitrag: # 9984Beitrag Michael_S. »

idemix hat geschrieben:Übrigens.. ich kenne einen Politiker, der einen anderen Politiker kennt, den der Dalai Lama als seinen Freund bezeichnet hat....  2 Ecken nur zum Dalai Lama... Noch einfacher geht es beim Papst, wohl jeder kennt einen Priester, der einen Bischof kennt, der den Papst kennt....
Schade, dass verstorbenen Personen nicht mehr zählen, sonst hätte ich damit kein Problem:
Ich --> mein Großonkel --> Papst Johannes Paul II. ;D
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