Band 37

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

Moderatoren: Erik, Maulaf

Andy-67

Re: Band 37

Beitrag: # 52348Beitrag Andy-67 »

Ich überlege mir gerade, wie die Abenteuer im " jetzt und heute " aussehen würden, gegen wen müssten sich unsere Helden im 21. Jahrhundert behaupten?
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52349Beitrag itasca64 »

Troubadix hat geschrieben: Ich finde, ein hypothetisches zweites Deutschland-Abenteuer sollte keinen neuen Germanenstamm einführen. Mag sein, dass die Goten nur eine Volksgruppe von vielen waren, aber meiner Meinung nach wird in Bd. 3 (Goten in der franz. Originalreihenfolge) und allen anderen Bänden, in denen Goten auftreten, ganz klar deutlich, dass Goscinny mit den Goten die Deutschen meint. Eine nachträgliche Neuinterpretation von Goscinnys Intentionen fände ich respektlos und unnötig.
Bei allem Respekt vor Goscinny und seinen Intentionen, aber wir leben heute im Jahr 2016 und Asterix wird jetzt von Ferri und Conrad gemacht. Ein solches Format kann auf Dauer nur überleben, wenn es ihm gelingt, die sich verändernden Rahmenbedingungen mit einzubeziehen - sprich: aktuell zu sein - ohne dabei seine charakteristischen Eigenheiten aufzugeben. Im „Papyrus“ z.B. wurde die moderne Informationstechnologie persifliert, und künftige Reiseabenteuer in Europa werden die veränderten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse zu berücksichtigen haben.
„Asterix bei den Goten“ spiegelte die damals aktuelle Sichtweise der Franzosen auf die Deutschen wieder, so wie sie noch vor den Begegnungen zwischen De Gaulle und Adenauer in Frankreich Konsens war. Das heutige deutsch-französische Verhältnis ist aber ein völlig anderes, was z.B. sich auch darin zeigt, daß Deutschland einer der größten Absatzmärkte für Asterix-Produkte ist.
In dem von mir oben erwähnten Interview lässt Ferri mit Bezug auf den „Papyrus“ zudem auch keinen Zweifel daran, daß ihm an einer Adaption an die Gegenwart gelegen ist, denn an einer anderen Stelle heißt es:

“… Ferri pense avoir réussi à donner à Astérix «une pertinence d'aujourd'hui».”

übersetzt:

“… Ferri meint, es sei ihm gelungen, Asterix «eine Relevanz für die heutige Zeit» zu verleihen.”


Langer Rede kurzer Sinn: Ein neues, positiveres Bild der Deutschen in Gestalt eines Germanenstammes, der bislang noch keine große Rolle spielte wäre auch für mich eine gute Option. Warum also nicht z.B. die Treverer in einem „Astérix en Rhénanie“ ?
Zuletzt geändert von itasca64 am 25. August 2016 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52350Beitrag itasca64 »

Troubadix hat geschrieben: Und doch bleibe ich dabei: Mehrere parallel auftretende germanische Stämme in "Asterix" finde ich unpassend. ... Briten sind Briten, ... Die Deutschen würden damit eine Extrawurst kriegen und eine Ausnahme im Asterix-Universum sein.
Als "Briten" werden alle Bewohner Großbritanniens bezeichnet, einschließlich Engländer, Schotten, Waliser und Nordiren. Dabei spielt "Asterix bei den Briten" überwiegend in Südost-England. So gesehen hätten also bereits die Schotten mit dem Pikten-Band eine "Extrawurst" bekommen, womit ich sehr gut leben kann. Und wer wären denn dann eigentlich die Normannen? Dänen vielleicht? Oder Norweger, Schweden, Isländer? Wäre ein hypothetisches "Asterix im Lande der Fjorde" eine Extrawurst für die Norweger, weil die Normannen vor 50 Jahren schon einmal ihren Band hatten?
Die eindimensionale Charakterisierung der Deutschen in "Goten" jedenfalls empfinde ich als zeithistorisch wichtig, bezogen auf die heutige Zeit jedoch antiquiert und renovierungsfähig.
Terraix
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Re: Band 37

Beitrag: # 52356Beitrag Terraix »

Als kleine Ergänzung zu den "Deutschen" bei Asterix: in Band 16, "Asterix bei den Schweizern" wird vom Seewirt noch der westgermanische Stamm der Sigambrer erwähnt (S. 27, Bild 4) :-)

Beste Grüße,
Terraix
Freund großzügiger Meerschweinchen
Andy-67

Re: Band 37

Beitrag: # 52491Beitrag Andy-67 »

Habe mir gerade überlegt, das es eine nette Idee wäre, wenn Idefix Familie ( La Traviata )mal wieder einen Auftritt bekommen würden
Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52492Beitrag Troubadix »

Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass Idefix die Arme mit den Bälgern einfach sitzen gelassen hat und sie jetzt Patchwork mit einem römischen Köter aus Kleinbonum betreibt...
Andy-67

Re: Band 37

Beitrag: # 52494Beitrag Andy-67 »

Wahrscheinlich hat er einfach genug damit zu tun, auf Obelix aufzupassen
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52495Beitrag itasca64 »

Gerade ist das EM-Finale zu Ende gegangen ...
Damit dürfte der nächste Band dann wohl kein "Asterix in Lusitanien" werden ;-)
Sollte so etwas ernsthaft in Vorbereitung gewesen sein, wird man jetzt sicher umdisponieren.
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Iwan
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Re: Band 37

Beitrag: # 52498Beitrag Iwan »

Äh, meinst du? Ich sehe da keinen großen Zusammenhang. Und immerhin soll der nächste Band ja in weniger als anderthalb Jahren erscheinen, da dürfte es kaum mehr sehr viel zu disponieren geben, wenn der Termin eingehalten werden soll.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52504Beitrag Troubadix »

Erik hat geschrieben: Und vor allem: Bei den Nordmännern gibt es die Normannen und die Wikinger aus "Überfahrt", die sich sehr voneinander unterscheiden. Die Normannen um Olaf Maulaf sprechen die Sprache der Gallier, die Wikinger um Ivar bzw. Erik tun das nicht. Es sind offensichtlich unterschiedliche Kulturen, die letztlich aber beide für die unzivilisierten Wikinger (bzw. deren antike Vorläufer) stehen. Vielleicht kommen die einen aus Skandinavien und die anderen aus Island, aber das ist letztlich auch nur Spekulation und wird nie klar zugeordnet.
Ihr habt mich schon ziemlich von eurer Meinung überzeugen können, möchte die Diskussion auch nicht endlos weiterführen, nur an dieser Stelle eine kleine Ergänzung: Für mich waren die Wikinger aus "Überfahrt" immer Dänen, da es zwei Hamlet-Anspielungen gibt. Das ist sicher kein endgültiger Beweis, aber Hamlet war ja Prinz von Dänemark.
Und wenn Ivar der Schreckliche sinniert: "da ist was faul in meinem staat...", heißt es in Shakespeares Original: "Da ist was faul im Staate Dänemark!"
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Erik
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Re: Band 37

Beitrag: # 52510Beitrag Erik »

Hallo Troubadix,
Troubadix hat geschrieben:Für mich waren die Wikinger aus "Überfahrt" immer Dänen, da es zwei Hamlet-Anspielungen gibt. Das ist sicher kein endgültiger Beweis, aber Hamlet war ja Prinz von Dänemark.
Und wenn Ivar der Schreckliche sinniert: "da ist was faul in meinem staat...", heißt es in Shakespeares Original: "Da ist was faul im Staate Dänemark!"
es wird auf diese Weise angedeutet, ja. (Wobei ich nicht weiß, wie das im französischen Original getextet ist.) Allerdings kann man wohl kaum sagen, daß die Darstellung der Normannen eine Karikierung der heutigen Dänen darstellen soll, wie die Gallier die Franzosen verkörpern, die Helvetier die Schweizer, die Hispanier die Spanier etc. - Es sind die Normannen auch "nur" wilde Barbaren aus dem Norden (siehe v.a. die ersten Seiten des "Normannen"-Bandes), die keine Furcht kennen, solche aber wohl verbreiten. Und insoweit haben sie an sich den gleichen Bezugspunkt wie die Wikinger aus "Überfahrt".

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52511Beitrag Troubadix »

Da es hier ja eigentlich darum geht, wovon der nächste Band eventuell handeln wird:
Die Gallier wohnten ja schon einmal einem großen historischen Ereignis bei - der Schlacht bei Thapsus - und auch sonst wurden solche Ereignisse bereits mehrmals erwähnt und im Bild gezeigt.
Eins der wenigen Bedeutenden Geschehnisse zwischen 52 und 44 v.Chr., das - abgesehen von einem Wortwitz im französischen Original von "Asterix in Spanien" - in der Reihe noch nicht thematisiert wurde, ist die Überschreitung des Rubikon am 10. Januar 49 v.Chr..
Als Hauptstory wäre es zwar unpassend, aber das Abenteuer von A. und O. in Italien könnte, wenn überhaupt, anderweitig mit dem Römischen Bürgerkrieg verstrickt werden.
Jedenfalls fände ich es toll, wenn ein weiteres Ereignis gezeigt würde, das unsere gallischen Freunde - den Geschichtsbüchern unbekannt - miterlebten.
Wie steht ihr dazu?
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Iwan
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Re: Band 37

Beitrag: # 52514Beitrag Iwan »

Hallo

Im Prinzip erleben die Gallier ja in jedem Band mehr oder weniger bedeutsame historische Ereignisse mit. Gleichzeitig erleben sie auch fiktive, etwa die erste Invasion der Normannen. Ich selbst tendiere dabei eher zu fiktiven Ereignissen, weil sich die historischen nur schwer mit der Anwesenheit dieser Gallier vereinbaren lassen. Aber auch ich lasse mich gern überzeugen!
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52531Beitrag itasca64 »

Iwan hat geschrieben:Äh, meinst du? Ich sehe da keinen großen Zusammenhang. Und immerhin soll der nächste Band ja in weniger als anderthalb Jahren erscheinen, da dürfte es kaum mehr sehr viel zu disponieren geben, wenn der Termin eingehalten werden soll.
Wahrscheinlich hast Du recht, obwohl: die EM im eigenen Land, man kommt als unbestrittener Favorit bis ins Endspiel und scheitert nach einem mörderischen Kampf dann doch noch an einer Mannschaft, deren Protagonist verletzungsbedingt schon früh aus dem Rennen war ... ich denke schon, daß es einige ein wenig zu sehr an ihrem nationalen Ego kratzen könnte, wenn der Nationalheld nun ausgerechnet in das Land des Gegners reisen und mit ihm dort Brüderschaft trinken würde. :-D
Wir werden sehen, eigentlich sollte es wirklich kein Problem sein.
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52532Beitrag itasca64 »

Troubadix hat geschrieben:Jedenfalls fände ich es toll, wenn ein weiteres Ereignis gezeigt würde, das unsere gallischen Freunde - den Geschichtsbüchern unbekannt - miterlebten.
Wie steht ihr dazu?
Unbedingt!
Ich denke zum Beispiel an die für Caesar siegreiche Schlacht von Pharsalos im Jahre 48 v.Chr., die den römischen Bürgerkrieg entschied und Gelegenheit böte, mit Pompejus endlich einmal einen von Caesar größten Gegnern zu zeigen. Auch Caesars gescheiterte Rheinüberquerungen 55 bzw. 53 v.Chr. kämen hier vielleicht infrage.
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