Asterix und die Gefahr durch Römer

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Erik
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62195Beitrag Erik »

Hallo,
Terraix hat geschrieben: 29. Dezember 2019 13:33Wenn die Römer es geschickt genug anstellen würden, hätten sie wahrscheinlich jede Menge Chancen, die Gallier zu besiegen. Die Spione, die sie bislang eingesetzt haben, haben immer nur auf kurze Sicht agiert. Die Römer könnten jedoch auch längerfristig einen "V-Mann" ins gallische Dorf infiltrieren.
dem ersten Satz stimme ich durchaus zu. Allerdings halte ich einen Spion oder "V-Mann" dafür nicht für einen geeigneten Weg. Das Rezept des Zaubertrankes wird er wahrscheinlich nicht erlangen. Und ob die Römer, wenn eine Dosis Zaubertrank beschaffen könnte, in der Lage wären, aus dem feritgen Gebräu die Rezeptur zu entschlüsseln, halte ich für fraglich. Wenn es aber nicht um das Rezept des Zaubertrankes geht, hilft ein Spion nicht viel, denn abgesehen davon haben die Römer kein Informationsdefizit bzw. ist es nicht das, was sie an einem Erfolg gegen die Gallier hindert.

Erfolgversprechender wäre ein gezielter Schuss oder Pilumwurf aus dem Hinterhalt, um Miraculix auszuschalten. Obelix ist ein Problem (da er als "Pachyderme" einigermaßen immun gegen Pfeilschüse zu sein scheint (vg. "Morgenland"), aber indem man andere Gallier als Geiseln nimmt, könnte man ihn wahrscheinlich davon abhalten, größeren Schaden anzurichten. In Condate leben ja offenbar eine ganze Menge Gallier vom Stamme der Unbeugsamen, auf die man auch ohne weiteres Zugriff nehmen könnte.

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Andy-67

Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62196Beitrag Andy-67 »

Ich bin mir nicht sicher, ob ein V-Mann zum Erfolg führen würde?
Ich,denke es wäre vielversprechender für die Römer die Gallier durch ständigen Angriff mit überlegener Masse so langfristig zu beschäftigen das Miraculix nicht mehr nachkommt Zaubertrank zu brauen, und Zutaten zu sammeln.

Und ich wäre mir nicht sicher, das das Notprotokoll selbst wenn Troubadix es auslöst Hilfe von anderen Stämmen herbeirufen würde
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Michael_S.
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62197Beitrag Michael_S. »

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Autoren jemals präzise Gedanken darüber gemacht haben, wie sie die Lage gestalten müssen, damit keine Seite auf einem leicht ersichtlichen Weg einen entscheidenden Vorteil erlangen kann, aber es ist ihnen meiner Ansicht nach prima gelungen. Einerseits ist Miraculix zweifellos der wunde Punkt der Gallier - würden die Römer ihn ausschalten (was realistisch betrachtet mit der nötigen Portion Kalblütigkeit, Brutalität und Hinterhältigkeit ohne Probleme zu erledigen wäre), bliebe mittelfristig nur Obelix als einziger Gallier mit Zaubertrankstärke übrig. Aber genau dieser ist der wunde Punkt der Römer - würde Obelix mit derselben Portion Kalblütigkeit, Brutalität und Hinterhältigkeit vorgehen, die die Römer zu einem Attentat auf Miraculix benötigen, könnte er ohne Probleme nach Rom gelangen und Cäsar töten.

Daraus ergibt sich in meinen Augen recht schlüssig, dass die Römer nur soweit tätig werden wie es nötig ist, um den Widerstand der Gallier auf das Dorf begrenzt zu halten. Mit jeder weitergehenden Anweisung müsste Cäsar zumindest theoretisch Angst um sein Leben haben - und tatsächlich ist er diesbezüglich im Comic auch eher zurückhaltend, was Angriffsbefehle betrifft. Umgekehrt haben unsere Gallier auch kein ernsthaftes Interesse daran, einen größeren Aufstand anzuzetteln, denn die daraufhin zu erwartende Reaktion der Römer wäre für sie lebensbedrohlich. Das ist ein bisschen so wie mit den heutigen Atommächten: Jede hat genug Arsenal, um eine andere zu vernichten, aber die Raketen wären lange genug in der Luft, um dem Gegner einen Gegenschlag zu ermöglichen, mit dem auch der Angreifer ausgelöscht wird. Also halten alle lieber doch die Füße still.

Natürlich bleibt das Szenario übrig, dass Miraculix das Rezept an viele Druiden weitergeben könnte, die dann wiederum ganz Gallien mit Zaubertrank versorgen könnten. Das würde für eine erfolgreiche und dauerhafte Gegenwehr gegen Rom reichen. Genau diese Option wird aber ausdrücklich ausgeschlossen, denn sie würde bedeuten, den Zaubertrank zum Angriff zu nutzen. Hätten die Autoren diese Regel nicht eingebaut, würde sich tatsächlich die Frage stellen, warum die Gallier nicht einfach (gewaltsam) die Herrschaft übernehmen. Aber zaubertrankgestärkte Gallier als unangefochtene Herrscher über Gallien sind eben auch kein allzu spannendes und ergiebiges Szenario für eine Comicserie...

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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62198Beitrag Erik »

Hallo,
Michael_S. hat geschrieben: 29. Dezember 2019 20:42Aber genau dieser ist der wunde Punkt der Römer - würde Obelix mit derselben Portion Kalblütigkeit, Brutalität und Hinterhältigkeit vorgehen, die die Römer zu einem Attentat auf Miraculix benötigen, könnte er ohne Probleme nach Rom gelangen und Cäsar töten.
im Gegensatz zu den Römern weist Obelix diese Charaktereigenschaften allerdings m.E. nicht auf. Nach Rom zu gehen und Cäsar zu stürzen oder gar zu töten, käme ihm nie in den Sinn.
Michael_S. hat geschrieben: 29. Dezember 2019 20:42Daraus ergibt sich in meinen Augen recht schlüssig, dass die Römer nur soweit tätig werden wie es nötig ist, um den Widerstand der Gallier auf das Dorf begrenzt zu halten. Mit jeder weitergehenden Anweisung müsste Cäsar zumindest theoretisch Angst um sein Leben haben - und tatsächlich ist er diesbezüglich im Comic auch eher zurückhaltend, was Angriffsbefehle betrifft.
Diesen Umstand führe ich eher darauf zurück, dass Cäsar offiziell keine "große Sache" aus diesem letzten Widerstandsnest in Gallien machen will. Das Dorf ist für das Römische Imperium klein genug, um - bei allem Ärgernis für Cäsar - doch zu weit unterhalb der Erheblichkeitsschwelle zu liegen, als dass er einen neuen Feldzug mit einer großen Armee starten würde. Er unterliegt als Staatsführer ja auch gewissen Zwängen und ist um sein Ansehen vor den Augen der Geschichte besorgt.
Michael_S. hat geschrieben: 29. Dezember 2019 20:42Natürlich bleibt das Szenario übrig, dass Miraculix das Rezept an viele Druiden weitergeben könnte, die dann wiederum ganz Gallien mit Zaubertrank versorgen könnten. Das würde für eine erfolgreiche und dauerhafte Gegenwehr gegen Rom reichen. Genau diese Option wird aber ausdrücklich ausgeschlossen, denn sie würde bedeuten, den Zaubertrank zum Angriff zu nutzen.
Sie ist noch aus einem weiteren Grund ausgeschlossen: Die Gefahr, dass der Zaubertrank dabei (auch) in die falschen Hände geriete, wäre viel zu groß. Miraculix ist sich seiner hohen Verantwortung im Umgang mit dem Zaubertrank wohl bewusst (jedenfalls abgesehen von der einen Szene, in der er ihn den Außerirdischen aushändigen will).

Gruß
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Michael_S.
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62200Beitrag Michael_S. »

Hallo Erik!
Erik hat geschrieben: 29. Dezember 2019 23:51 im Gegensatz zu den Römern weist Obelix diese Charaktereigenschaften allerdings m.E. nicht auf. Nach Rom zu gehen und Cäsar zu stürzen oder gar zu töten, käme ihm nie in den Sinn.
Es wäre sicher eher untypisch für ihn, aber als Reaktion auf eine Ausnahmesituation halte ich es nicht für ausgeschlossen. Zumal nicht entscheidend ist, ob er es tatsächlich tun würde oder wir es für möglich halten. Entscheidend ist, ob Cäsar dieses Risiko für hoch genug hält.
Erik hat geschrieben: 29. Dezember 2019 23:51 Diesen Umstand führe ich eher darauf zurück, dass Cäsar offiziell keine "große Sache" aus diesem letzten Widerstandsnest in Gallien machen will. Das Dorf ist für das Römische Imperium klein genug, um - bei allem Ärgernis für Cäsar - doch zu weit unterhalb der Erheblichkeitsschwelle zu liegen, als dass er einen neuen Feldzug mit einer großen Armee starten würde. Er unterliegt als Staatsführer ja auch gewissen Zwängen und ist um sein Ansehen vor den Augen der Geschichte besorgt.
Einen Feldzug mit großer Armee müsste er ja auch nicht starten. Eine unauffällige, aber gezielte Maßnahme, mit der Miraculix ausgeschaltet wird würde ja reichen. Aber es bleibt auch dann unberechenbar, wie die Antwort der Gallier (insbesondere eben die von Obelix) ausfällt und ob daraus nicht doch die gefürchtete "große Sache" wird. Insofern stärkt dein Argument noch meinen Punkt von oben: Möglicherweise ist Obelix charakterlich tatsächlich nicht in der Lage, Cäsar ernsthaft physisch zu bedrohen, aber seinen Ruhm könnten ein paar mutwillig zerhauene Gebäude schon empfindlich stören.

Ein anderer Aspekt könnte im Übrigen auch noch eine Rolle spielen: Wenn die Römer Miraculix töten, nimmt er das Geheimnis des Zaubertranks buchstäblich mit ins Grab. Lässt man ihn jedoch am Leben (in Freiheit!), besteht die Chance, dass er das Geheimnis an einen anderen Druiden weitergibt und damit besteht die Chance, dass man es von diesem herausbekommen kann, wenn man es schon nicht von Miraculix erfährt. Für ein Weltreich, das ständig irgendwo Krieg führt, ist diese (zugegebenermaßen minimale) Chance möglicherweise mehr Wert als die Aussicht, ein kleines gallisches Dorf endgültig zu erobern, was sich im Wesentlich ohnehin recht ruhig verhält.

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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62207Beitrag Comedix »

Hallo,

da ich gerade den Text des Films "Das Geheimnis des Zaubertranks" übertrage, gibt es vielleicht noch Platz für die These, dass die Gallier den Zaubertrank nicht einfach für einen gesamt-gallischen Frieden nutzen. Der Druide Dämonix sagt dort nämlich:

"Ich hätte mit dem Zaubertrank mehr vollbracht als ein jämmerliches Dorf mit 40 schnauzbärtigen Dummköpfen zu beschützen. Denn hätte man diese Macht im ganzen besetzten Gallien zugänglich gemacht, wäre es möglich gewesen, Rom zu besiegen! Sogar alle Kriege auf der Welt zu beenden!"

Und er mutmaßt, dass Miraculix das Geheimnis des Zaubertranks nur für sich behält und deshalb einen "unbedarften Schüler nach seinem Ebenbild formen" möchte, weil er, also Miraculix, ein Egoist sei und ihm die Macht, alleine den Zaubertrank brauen zu können, gefalle. Vielleicht behält Miraculix das Rezept aus persönlichen, machtversessenen Gründen geheim.

Gruß.
Marco
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Erik
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62208Beitrag Erik »

Hallo Marco,
Comedix hat geschrieben: 1. Januar 2020 12:58Vielleicht behält Miraculix das Rezept aus persönlichen, machtversessenen Gründen geheim.
es überrascht mich, dass Du den verleumderischen Reden von Dämonix zugänglich bist. ;-)

Dass Miraculix den Zaubertrank-Einsatz nicht gestattet, um "alle Kriege auf der Welt zu beenden", ist gewiss seinem Verantwortungsbewusstsein geschuldet. Denn diese Art der Kriegsbeendigung würde fast zwangsläufig in Unterdrückung und Tyrannei enden.

Außerdem wissen wir - jenseits dieses Films, der ja nur begrenzt kanonisch ist - dass Miraculix das Rezept des Zaubertrankes nicht selbst erfunden hat. In "Gallier", Seite 8, sagt er: "Die Herkunft dieses Rezepts verliert sich in grauer Vorzeit! Es wird allein von Druidenmund zu Druidenohr weitergegeben...". In "Geschenk", Seite 28, sagt er recht apoditisch, dass der Zaubertrank nur zur Verteidigung dienen dürfe. Das spricht dafür, dass die Weitergabe des Rezeptes an gewisse Auflagen und die Verpflichtung auf Traditionen gebunden ist. Dass Miraculix diese befolgt, ist sicher kein Egoismus sondern entspringt seiner Vernunft und seiner Druidenehre.

Dass Miraculix in einem gewissen Maße auch zur Eitelkeit neigt, ist zwar bekannt, wie sich an seinen Gedanken zeigt, als er den Druidenwettstreit im Karnutenwald gewonnen hat ("Ich bin der Beste! Ich bin der Beste! Ich bin der Beste!", "Goten", Seite 13). Einen Hinweis auf Machtversessenheit sehe ich bei ihm aber nicht.

Gruß
Erik
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62212Beitrag Imperfektus »

  • Umgekehrt haben unsere Gallier auch kein ernsthaftes Interesse daran, einen größeren Aufstand anzuzetteln, denn die daraufhin zu erwartende Reaktion der Römer wäre für sie lebensbedrohlich. Das ist ein bissche :-X

Da stellt sich wieder die Frage warum lebensbedrohlich durch welche Masse ahme
Imperfektus

Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62222Beitrag Imperfektus »

Es scheint ja so zu sein wie auch in Streit um Asterix als alle vier Garnisonen das Dorf angriffen dass der Zaubertrank auch vor Verwundung schützt. Das wird zwar abgestritten aber Waffen machen den Galliern nix aus
Andy-67

Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62223Beitrag Andy-67 »

Moin, in Streit um Asterix meinst wahrscheinlich den Keulen Schlag den Obelix von dem Legionär Taubenuss erhält,.
Das Obelix diesen übersteht führe ich auf seine körperliche Verfassung zurück, denn in Olympische Spiele bekommt er ja auch ein Stück Holz an den Kopf . Ich denke dass unsere sich der Tatsache durchaus bewusst sind das sie nicht unverwundbar werden.
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Michael_S.
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62224Beitrag Michael_S. »

Imperfektus hat geschrieben: 3. Januar 2020 11:39 Es scheint ja so zu sein wie auch in Streit um Asterix als alle vier Garnisonen das Dorf angriffen dass der Zaubertrank auch vor Verwundung schützt. Das wird zwar abgestritten aber Waffen machen den Galliern nix aus
Selbst wenn dem so wäre, ist dieser Nutzen nur begrenzt. Sollten unsere Gallier tatsächlich einen größeren Aufstand anzetteln, um ganz Gallien von den Römern zu befreien, so wäre Miraculix alleine wohl kaum in der Lage, ganz Gallien flächendeckend mit Zaubertrank zu versorgen. Einem römischen Gegenschlag stünde dann ein nicht unerheblicher Teil der Gallier ohne Zaubertrank und damit wehrlos gegenüber.

Das hat mich zugegebenermaßen auch immer schon an Asterix bei den Briten etwas gestört. Asterix macht den Briten mit dem Tee statt Zaubertrank zwar Mut, aber tatsächlich bleiben sie genauso schutzlos wie zuvor. Gegen die Römer wird sich das britische Dorf daher nur solange wehren können, bis die Römer ihre Angst vor den vermeintlich starken Bewohnern verloren haben (was spätestens dann passieren sollte, wenn große Teile der Besatzungstruppen durch frische Kräfte ausgetauscht wurden, die noch keine Begegnung mit dem Zaubertrank hatten). Hätte Asterix den echten Zaubertrank ins britische Dorf gebracht, sähe die Sache allerdings auch kaum anders aus, so dass es wohl generell schwer ist, dieser Geschichte ein anderes Ende zu geben.

Dass der Zaubertrank eine begrenzte Ressource ist, wird ja insbesondere auch in den Filmen gerne thematisiert. Sowohl im ersten Realfilm als auch im jüngsten Animationsfilm schaffen es die Römer, in Abwesenheit von Miraculix die Zaubertrankreserven des Dorfes zu erschöpfen und seine Existenz damit ernsthaft zu bedrohen.
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Re: Asterix und die Gefahr durch Römer

Beitrag: # 62226Beitrag Erik »

Hallo,
Michael_S. hat geschrieben: 3. Januar 2020 12:34
Imperfektus hat geschrieben: 3. Januar 2020 11:39 Es scheint ja so zu sein wie auch in Streit um Asterix als alle vier Garnisonen das Dorf angriffen dass der Zaubertrank auch vor Verwundung schützt. Das wird zwar abgestritten aber Waffen machen den Galliern nix aus
Selbst wenn dem so wäre, ist dieser Nutzen nur begrenzt. Sollten unsere Gallier tatsächlich einen größeren Aufstand anzetteln, um ganz Gallien von den Römern zu befreien, so wäre Miraculix alleine wohl kaum in der Lage, ganz Gallien flächendeckend mit Zaubertrank zu versorgen.
ich teile die Ansicht von Imperfektus zwar nicht, dass der Zaubertrank unverwundbar macht. Aber für ganz aussichtslos hielte ich eine Befreiung Galliens von den Römern dennoch nicht. Die damalige Kriegsführung der Römer lief ja doch wohl so, dass erhebliche Truppenkontingente zu einer großen Feldschlacht, zu der der jeweilige Gegner gestellt wurde, eingesetzt wurden. So kam es zu den Kämpfen bei Gergovia und Alesia. Viele Kämpfe an mehreren Orten gleichzeitig könnten mit dem Zaubertrank zwar sicherlich nicht dauerhaft gewonnen werden, ohne dass Miraculix das Rezept aus den Händen gäbe (wobei der Nachschubtransport zaubertrankgestärkt auch schneller als die römische Truppenverlegung funktionieren könnte). Aber wenn die großen Schlachten punktuell gewonnen würden, könnten die Römer wohl zum Rückzug aus Gallien angehalten werden. So haben sie ja auch nach der Schlacht am Teutoburger Wald ihre Ambitionen, Germanien zu erobern, weitgehend aufgegeben. Hätte Vercingetorix bei Alesia gewonnen, wäre das - als zweite verlorene Großschlacht nach Gergovia - vielleicht in Gallien ähnlich gelaufen.

Dass die Gallier und insbesondere Miraculix einen solchen Versuch nicht in Betracht ziehen, hat m.E. andere Gründe.
Michael_S. hat geschrieben: 3. Januar 2020 12:34Dass der Zaubertrank eine begrenzte Ressource ist, wird ja insbesondere auch in den Filmen gerne thematisiert. Sowohl im ersten Realfilm als auch im jüngsten Animationsfilm schaffen es die Römer, in Abwesenheit von Miraculix die Zaubertrankreserven des Dorfes zu erschöpfen und seine Existenz damit ernsthaft zu bedrohen.
In "Asterix in Amerika" schaffen die Römer das auch. Letztlich ist dieses Ansinnen ja auch naheliegend, wenn sie erfahren, dass der Druide abwesend ist. Allerdings muss man auch bedenken, dass sich der Zaubertrank fast unbegrenzt strecken lässt (vgl. "Briten", wo er selbst bei den Fischen in der Themse noch eine Wirkung hat). Die Wirkintensität nimmt mit geringerer eingenommener Menge nämlich offensichtlich nicht ab, sondern nur die Wirkdauer (die umgekehrt bei [lebensbedrohlicher] Überdosierung bis hin zu permanent reichen kann, siehe Obelix). Diese wird allerdings im ersten Realfilm mit ca. 10 Minuten bedeutend zu kurz angegeben, da in "Gallier" Caligual Minus (der zugegeben kleiner Körpergröße ist) nach einer Kelle voll Zaubertrank bereits mehrere Stunden lang magisch gestärkt ist. Trotzdem ist und bleibt Zaubertrank natürlich eine knappe Ressource, wenn Miraculix nicht da ist - deshalb ja auch die Geheimreserve für das Notprotokoll, von der wir in "Papyrus" erfahren.

Gruß
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