Heute auf ARTE: Auf der Spur der Kelten

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Moderator: Comedix

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Comedix
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Heute auf ARTE: Auf der Spur der Kelten

Beitrag: # 15619Beitrag Comedix »

10.3., 20.45 - 21.40 Uhr:

Dokumentation, Frankreich 2003. Wer waren die Kelten, woher kamen sie und wo waren ihre Siedlungsgebiete? Welche Götter hatten sie? Wie lebten sie? All diese längst beantwortet geglaubten Fragen sind wieder hochaktuell. Vor dem Hintergrund der jüngsten archäologischen Entdeckungen erscheinen die bisherigen Vorstellungen von der keltischen Kultur heute in völlig neuem Licht. Genauso verhält es sich mit den Klischees, die sich seit der Französischen Revolution über unsere gallischen Vorfahren halten: Bärtige Krieger mit langer Mähne, Wildschweinjäger, verstreut in den Hüttendörfern der tiefen Wälder Galliens.

Wer aber war dieses Volk wirklich, das länger als 500 Jahre über einen Teil Europas herrschte? Antworten auf diese Frage kommen aus Frankreich, Ungarn und Italien, wo Forscher Überreste der keltischen Kultur ausgraben, ihre Funde vergleichen, Kenntnisse austauschen und gemeinsam versuchen, eine Kultur wieder auferstehen zu lassen, die sehr viel umfangreicher und höher entwickelt war, als bislang angenommen wurde.

Aus dem Drehtagebuch von Marc Jampolsky: "Wenn man sich auf die Spuren der Kelten begibt, geht man unweigerlich auf eine Europareise.'Europa? Warum Europa?', so fragte man mich hundert Mal während der Vorbereitungen zu den Dreharbeiten. Und hundert Mal antwortete ich, dass man die heutige neukeltische Kultur der Bretagne und Irlands nicht mit der der vorchristlichen Kelten verwechseln darf, die ein riesiges Gebiet von der Donau bis zum Atlantik, von der Nordsee bis nach Spanien und Norditalien beherrschten. So muss man also tatsächlich auf Europareise gehen, will man sich auf die Spuren der Kelten begeben! Ich brauche dann nur noch einige zusätzliche Informationen zu geben, um das 'sichere' Wissen aus Schule und Asterix-Heften endgültig zu erschüttern. Um dafür nur einige Beispiele zu nennen: Die Kelten jagten keine Wildschweine, sie lebten auf großen Bauernhöfen, waren Experten in der Metallverarbeitung, kannten den Satz des Pythagoras, bauten Städte - und nannten sich ebenfalls Gallier."
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Iwan
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Beitrag: # 15622Beitrag Iwan »

Hallo,

am Sonntag läuft auch im ZDF eine Sendung über Kaiser Nero, falls die jemand interessiert, 19.30-20.15 Uhr

I.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
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Erik
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Beitrag: # 15630Beitrag Erik »

Hallo,

also, ich habe die beiden Sendungen i.w. gesehen, allerdings habe ich bei den Kelten den Anfang verpaßt.

Während ich die Kelten-Sendung noch ganz informativ fand, da ja auch über einigermaßen aktuelle Grabungen und deren Ergebnisse berichtet wurde, fand ich die Sendung über Nero richtig grottenschlecht.

Aus derselben Reihe hatte ich letzte Woche schon einen Teil der Cäsar-Folge gesehen... die war sehr mäßig und konzentrierte sich stark auf das Duell gegen Pompejus bevor Cäsar Diktator wurde. Die Folge über Nero lieferte jetzt aber noch weniger Sachinformationen. Die meiste Zeit des Filmes wird damit verbracht, Neros Exzesse in ausführlichen Spielszenen darzustellen, ohne daß viel Sachinformation geliefert würde. Im Gegentei: Das Bißchen an Information schien auch noch in sich widersprüchlich. Am Anfang des Films wird gesagt, es gäbe heute keine gesicherten Hinweise, daß Nero wahnsinnig war... genauso - nämlich völlig jenseits von Gut und Böse - wird er aber durchweg dargestellt. Aus den wenigen Kommentaren von Wissenschaftlern geht denn auch häufiger direkt oder indirekt hervor, daß die Spielszenen größtenteils wohl nur auf Annahmen und Vermutungen beruhen... etwa weiß man offenbar gar nicht, inwieweit Seneca tatsächlich in die Mordpläne gegen Nero verwickelt war. - Dies wurde mir aber insgesamt zu wenig deutlich gemacht, so daß den Spielszenen ein gewisser Beigeschmack der möglichen Unseriosität anhaftet.

Hier fällt mir wieder Michaels Aussage aus einem anderen Thread ein, daß eine Dokumentation nicht in erster Linie die Emotionen der Zuschauer schüren, sondern verständlich und kritisch die geschichtlichen Fakten aufbereiten sollte. Auch wenn ich die Vercingetorix-Doku, zu der er diese Aussage getroffen hat, aus meiner laienhaften Sicht noch ganz nett fand, muß ich hier sagen, daß der Film quasi nur die emotionale Schiene ansprechen wollte. Eine solche Dokumentation sollte nicht im ZDF laufen... das wäre eher was für RTL II.

Gruß
Erik
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Iwan
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Beitrag: # 15633Beitrag Iwan »

Hallo,

Erik, da must du mal die Dokus von Guido Knopp sehen (gut, die haben mit Rom nichts zu tun). Aber dort werden irgendwie unsichere Dinge in Schatten gezeigt zum Beispiel bei der Frage, ob General Rommel an den Plänen des 20. Juli 194 beteiligt war. Da sieht man durch eine milchige Scheibe einige gelackte Offiziersstiefel beieinander stehen und sieht rote Hosenstreifen, und das Ganze soll dann belegen bzw. zeigen, dass er von den Plänen wusste, sie aber eigentlich ablehnte:)
Offenbar macht man das als Dokumentarfilmer heute so:)
Aber im Übrigen fand ich die Nero-Doku, so weit ich sie gesehen habe (sie hat sich ja leider mit der tagesschau überschnitten), gar nicht mal so schlecht.

I.
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Michael_S.
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Beitrag: # 15650Beitrag Michael_S. »

Hallo,

ich habe beide Teile der Rom-Doku gesehen und kann mich dem Urteil einer schlechteren Qualität der zweiten Folge nur anschließen.

Da ich bekanntlich ohnehin recht kritisch an solche Dokus herangehe, war ich vom ersten Teil eher positiv überrascht. Cäsars gesamtes Leben in eine 45minütige Sendung zu packen, wäre ohnehin nicht möglich gewesen, insofern fande ich das Konzept, nur einen wichtigen Abschnitt aus seinem Leben zu beleuchten, sehr passend. Die Ereignisse waren dann auch gut ausgewählt und in jedem Fall informativer als das, was man in manch anderer Cäsar-Doku schon gesehen hat (was sich gelegentlich in romantisch-tragischen Liebesbeziehungen zu Kleopatra oder einer dramatischen Ermordung erschöpfte). Im Detail waren auch relativ wenige Fehler drin, nur mit der Wortwahl ("Kaiser"/"Augustus") waren sie manchmal etwas unachtsam und bei den Kostümen gab es auch ein paar Fehler. Aber auch da gab es schon wesentlich schlimmeres.

Dasselbe Konzept scheint man dann auch in der zweiten Folge über Nero verfolgt zu haben, aber da ist es meines Erachtens überhaupt nicht gelungen. Senecas Bedeutung für Neros Leben herauszustellen war dort der einzige Lichtblick, ansonsten fand ich das alles nur mäßig bis schlecht ausgesucht und dargestellt. Wie Erik schon sagte, schien das ganze eher spekulativ und widersprüchlich zu sein. Mangels Fakten wurde wieder voll auf Emotion gesetzt und damit meines Erachtens das Ziel einer Doku verfehlt.

Ich hoffe, dass die Reihe bei den nächsten Folgen (im Mai und Juli) wieder mehr aus ihrem Konzept macht.

MfG
Michael
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idemix
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Beitrag: # 15654Beitrag idemix »

Weiß man schon, welche römischen Herrscher in den restlichen vier Folgen gezeigt werden? Augustus wohl sicher, interessant wäre m.M. nach aber auch Mark Aurel.

Ich habe nur die letzten 10 min. der Cäsar-Dokumentation gesehen, jedoch die gesamte Nero-Dokumentation und kann mich Eurer Meinung nur anschließen, dass letztere nicht sehr gut gelungen ist.
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

Und so was schimpft sich Lyriker!
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Erik
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Beitrag: # 15657Beitrag Erik »

Hallo idemix,
idemix hat geschrieben:Weiß man schon, welche römischen Herrscher in den restlichen vier Folgen gezeigt werden? Augustus wohl sicher, interessant wäre m.M. nach aber auch Mark Aurel.
ja, hier findest Du eine Liste mit Sendeterminen und Titeln:
http://www.presseecho.de/vermischtes/NA3730947767.htm

Da Augustus vor Nero an der Macht war, hätte es mich jetzt auch gewundert, wenn zu ihm noch eine Sendung gekommen wäre. Marc Aurel ist leider auch nicht dabei.

Gruß
Erik
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