Was wollen die Autoren von A&O in den Comics mitteilen?

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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Schneehäsli

Was wollen die Autoren von A&O in den Comics mitteilen?

Beitrag: # 15631Beitrag Schneehäsli »

Hallo Zusammen

Habe noch kein solches Topic gefunden. Falls ich es übersehen habe entschuldige ich mich. Auch wen euch meine Frage blöd vorkommt, tut es mir leid

Ich muss für die Schule ein Referat über Asterix und Obelix Comics machen. Ausgewählt habe ich dafür Asterix und Latraviata.
In der AUfgabenstellung steht:
Intention des Autors (was will er mitteilen)

Was sind so die Aussagen von A&O? Allgemein und auf speziell in Asterix und Latraviata..

Ich lese die hauptsächlich zur Unterhaltung, und ausser einigen Klischees und Anachronismen kann ich nicht viel tiefgründige Aussagen entdecken.

Grüsse
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Iwan
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Beitrag: # 15632Beitrag Iwan »

Einen einzelnen Band kannst du dafür nur schwer betrachten. Die Aussagen der ganzen Reihe, also aller Asterix-Geschichten, sind vielleicht, dass Freundschaft immer bestehen bleibt, der anscheinend Stärkere, also die Römer, das nicht unbedingt ist, sondern durch Schlauheit und Intelligenz besiegt werden kann.

I.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
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Comedix
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Re: Was wollen die Autoren von A&O in den Comics mitteil

Beitrag: # 15637Beitrag Comedix »

Schneehäsli hat geschrieben:Ausgewählt habe ich dafür Asterix und Latraviata. [...] Was sind so die Aussagen von A&O? Allgemein und auf speziell in Asterix und Latraviata.. Ich lese die hauptsächlich zur Unterhaltung, und ausser einigen Klischees und Anachronismen kann ich nicht viel tiefgründige Aussagen entdecken.
Willkommen im Forum! Für das Thema hast du dir auch ein Abenteuer ausgesucht, das zu den schlechtesten gehört - das konntest du vorher auch nicht ahnen. Das "Drehbuch" wurde nicht von René Goscinny erstellt, einer der beiden Asterix-Erfinder, der schon seit 1977 tot ist, sondern von Albert Uderzo, dessen Stärke eher in der praktischen Umsetzung liegt. Deshalb ist die Story der Geschichte auch nicht sehr tiefgründig.

Andere Bände bieten da mehr, zum Beispiel "Streit um Asterix" (Missgunst und Neid) oder "Das Geschenk Cäsars" (Umgang mit Neuem, Fremdenfeindlichkeit).

Gruß, Marco
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Schneehäsli

Beitrag: # 15641Beitrag Schneehäsli »

ich kann mich immer noch für ein anderes band entscheiden, welches eignet sich den gut für so ein Vortrag?
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Iwan
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Beitrag: # 15643Beitrag Iwan »

Irgend einen Band mit einer Auslandsreise, zum Beispiel "Briten", zum Umgang mit dem Fremden, das wäre vielleicht was. Und dann die Klischees, die es zu diesem Land gibt

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Comedix
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Beitrag: # 15649Beitrag Comedix »

Schneehäsli hat geschrieben:ich kann mich immer noch für ein anderes band entscheiden, welches eignet sich den gut für so ein Vortrag?
Ich empfehle "Das Geschenk Cäsars". Ein Paradebeispiel über das Thema "Fremdenintegration" und "Vorurteile".

Gruß, Marco
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Erik
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Beitrag: # 15652Beitrag Erik »

Hallo,
Comedix hat geschrieben:Ich empfehle "Das Geschenk Cäsars".
das wäre sicher ein ergiebiger Band! Nicht zu vergessen ist auch, daß hier die Wahl deutlich thematisiert wird und das manipulative Vorgehen der Kandidaten.

Gruß
Erik
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Iwan
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Beitrag: # 15655Beitrag Iwan »

Korrektur, vielleicht wären Spanier und Schweizer fast noch besser geeignet als Briten.
Ein Paradebeispiel für Manipulation bietet natürlich "Obelix GmbH & Co KG", auch für den Einfluss und die Wünsche wegen Reichtum

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Beitrag: # 15656Beitrag Erik »

Hallo,
Iwan hat geschrieben:Korrektur, vielleicht wären Spanier und Schweizer fast noch besser geeignet als Briten.
Ein Paradebeispiel für Manipulation bietet natürlich "Obelix GmbH & Co KG", auch für den Einfluss und die Wünsche wegen Reichtum
also ich würde, genau wie Marco, eigentlich eher zu einem Dorf-Abenteuer raten. "Obelix GmbH & Co. KG" ist sicher auch nicht gerade ungeeignet. Da kann man sicher was zu sagen. Alerdings könnte das schon wieder eine Spur komplizierter werden, da es dabei ja auch um die - vielleicht in Frankreich noch aktuellere - Problematik der Staatswirtschaft bzw. des Eingriffes des Staates in bestehene Wirtschaftskreisläufe geht. Dennoch gibt es hier auch die Werbung, den Arbeitskampf und nicht zuletzt die Arroganz des hochgebildeten Tehnokratus zu analysieren. Das kann man sicher auch machen.

Nur hätte ich bei den Reisebänden eben eher das Problem, daß die gesellschafts- und sozialkritische Aussage dort zuweilen hinter der Persiflierung der Völker etwas zurücktritt, was für das Herausarbeiten der Intention des Autors eher hinderlich sein könnte. In den meisten Goscinny-Dorfabenteuern wird man aber genügend Stoff finden.

Gruß
Erik
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Iwan
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Beitrag: # 15659Beitrag Iwan »

Mein Vorschlag war darauf begründet, dass sie machen könnte, was sie wolle:) Dass es eigens um sozialkritische Fragen gehen würde, war mir irgendwie entgangen. Ich fand rein persönlich die Klischees zu anderen Völkern interessanter ...
Aber das liegt ja ganz bei ihr und dem betreuenden Lehrer :)

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Erik
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Beitrag: # 15662Beitrag Erik »

Hallo Iwan,
Iwan hat geschrieben:Mein Vorschlag war darauf begründet, dass sie machen könnte, was sie wolle:) Dass es eigens um sozialkritische Fragen gehen würde, war mir irgendwie entgangen. Ich fand rein persönlich die Klischees zu anderen Völkern interessanter ...
sie hat ja auch nirdends geschrieben, daß es um sozialkritische Fragen gehe. Und ich gebe Dir auch Recht, daß so zum Lesen die Reiseabenteuer mit den Klischees zu anderen Völkern interessanter und vor allem amüsanter sind. Jedoch soll es ja wohl um eine Analyse der Intention des Autors à la: "Was könnte Goscinny gemeint, gedacht und gefühlt haben." werden. Und bei solchen Themen kommen in der Schule sicher sozialkritische Alltagsthemen etwas besser an bzw. sind ergiebiger zum Herausarbeiten einer intendierten Aussage, als das bloße Herausstellen von lustig Dargestellten Klischees.

So vermute zumindest ich das. Natürlich kennt nur Schneehäsli selbst ihren Lehrer und dessen Anforderungen.

Gruß
Erik
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Beitrag: # 15686Beitrag Schneehäsli »

Hallo

Danke für eure Anregungen und Meinungen. Ich denke auch das Klischees und solche Sozialkritsche Gedanken am besten ankommen.

Noch eine toll Frage des Lehrers die wir beantworten sollen:

Wie setzt der Autor/Zeichner diese Aussagen zeichnerisch um (Naturalistische oder Abstrakte darstellung der Figuren und Hintergrund?)

Ich habe leider kein beispiel aber ich finde die personen sind recht natürlich gezeichnet, sie sehen für mich aus wie wikinger.. und auch ist das gesicht recht genau dargestellt. also im vergleich mit den simpsons zum beispiel. Ich finde es noch schwierig dazu eine aussage zu machen.

wie seht ihr das?
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Erik
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Beitrag: # 15687Beitrag Erik »

Hallo Schneehäsli,
Schneehäsli hat geschrieben:Wie setzt der Autor/Zeichner diese Aussagen zeichnerisch um (Naturalistische oder Abstrakte darstellung der Figuren und Hintergrund?)
das ist so genau die Sorte von Fragen, wegen derer ich froh bin, daß wir Asterix nie wirklich im Schulunterricht behandelt haben... da wäre mir nämlich am Ende noch die Freude an meinem Hobby vergangen!

Zur Sache: Ich wage fast zu bezweifeln, daß Uderzo zeichnerisch die angesprochenen Aussagen (Fremdenintegration, Verhalten der Kandidaten bei der Wahlen, Manipulation durch Werbung ...) überhaupt direkt umsetzt. Ich würde eher sagen, daß das überwiegend textlich geschieht. Schon gar nicht hat das etwas damit zu tun, ob Uderzo naturalistisch oder "abstrakt" (was damit jetzt auch immer genau gemeint sein soll...) zeichnet. - Zumal sein Zeichenstil innerhalb der Asterix-Serie ja ohnehin einigermaßen festgelegt ist und nicht an die jeweilige Aussage innerhalb eines Bandes angepaßt werden kann.

Die Asterix-Serie an sich wird nicht als realistisch bezeichnet. Ich bin kein Fachmann für Comic-Zeichstile. Aber üblicherweise werden die Asterix-Comics als Funnies oder Semi-Funnies bezeichnet. Die Figuren sind ja auch nicht realistisch gezeichnet, wenn man sich etwa die Proportionen anschaut (Obelix Beine, die Nasen der meisten Figuren etc.) Es gibt ein paar wenige Ausnahmen in der Serie, wo Figuren (annähernd) realistisch gezeichnet sind. Dies geschieht zumeist dort, wo jemand als besonders schön dargestellt werden soll. Beispiele sind Grünix und Grienoline in Graben sowie Tragicomix und Falbala in Legionär. Die Hintergründe sind in aller Regel recht detailreich gehalten. Das dürfte aber auch eher dem Vergnügen der Leser zu dienen bestimmt sein, denn der Unterstützung bestimmter Aussagen.

Um Emotionen auszudrücken, nutzt Uderzo intensiv die Mimik seiner Figuren, aber auch andere Hilfsmittel, etwa Wölkchen oder zackige Linien für Ärger, Sterne für Schmerz oder Blumen für Heuchelei. Bei Asterix spielen die Helmfedern eine große Rolle, um seine Stimmung auszudrücken.

Eine sehr schöne Szene, die die zeichnerische Darstellung von Freundschaft demonstriert, findet sich in Arvernerschild, S. 34/35. Auch das Pantomime-Spiel in Überfahrt, S. 26 und 38 könnte insoweit ganz aufschlußreich sein.

Die Frage, wie Uderzo einzelne Aussagen in einem einzelnen Band zeichnerisch umsetzt, halte ich hingegen für extrem schwer bis gar nicht zu beantworten...

Gruß
Erik
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Schneehäsli

Beitrag: # 15688Beitrag Schneehäsli »

Ja diese art von Fragen mag ich auch überhaupt nicht, vorallem habe ich auch überhaupt keine ahnung über die zeichenstile.

Auch kenne ich nicht alle asterix, habe zwar viele gelesen, was aber auch schon ein paar jahre her ist. Ich lese die Comics ja auch nur weil ich sie lustig finde und zur Unterhaltung.

Vielen Dank für deine Mühe, so habe ich schon mal ein paar gute Anhaltspunkte und Aussagen. :smile:
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Aktuar
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Beitrag: # 15689Beitrag Aktuar »

Nun, die Literatur zu Asterix stellt klar, dass Asterix selbst karrikaturhaft gezeichnet ist, als Antiheld. Obelix als Gargantua, mit teilweise weiblichen Formen. Die Figuren Miraculix, Automatix und Troubadix sind ebenfalls typisch gezeichnet. Aus der Figur kann man sehr oft auf den Charakter schließen. Dicke römische Präfekten und Zenturionen. Kleiner Talentix etc. Uderzo überzeichnet, so auch Falballa und die anderen Schönen.
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