Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Diskussionen und Informationen zum 38. Abenteuer "Die Tochter des Vercingetorix", das am 24. Oktober 2019 erscheint.

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Bratensos

Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61572Beitrag Bratensos »

Ich schließe mich der allgemeinen Meinung hier an, dass der Plot nicht so richtig durchdacht ist.

Zunächst wird mit den Dorfjugendlichen, durchaus interessant, eine Grundkonstellation aufgebaut, mit der man was Neues hätte anfangen können.

Aber dann, nach Adrenalines Flucht, wird das alles verwässert und führt irgendwo zu nichts. Der ganze Piratenplot war völlig überflüssig und lenkt nur ab. Man hätte stattdessen die Dorfjugendlichen besser einbinden (und stärker an der Befreiung beteiligen) sollen, das wäre folgerichtiger gewesen.

Noch ein paar Beobachtungen meinerseits:
  • Warum sieht eigentlich der gezeichnete Ring für das "c" auf dem Titel unten so merkwürdig abgebrochen aus? Ich dachte zuerst, da hätte jemand im deutschen Verlag stümperhaft ein Cedille (ç) wegretuschiert, aber "Vercingetorix" schreibt man ja auch im Französischen gar nicht mit "ç".
  • A propos Titelbild: Die da abgebildete konkrete Situation gibt es im Band gar nicht. Das wäre an sich ja nicht unbedingt etwas Neues oder Bemerkenswertes; gabs schon öfter. Aber schade ist es schon, denn das Bild baut ja doch gehörig Spannung auf. Der knurrende Idefix, der vorsichtige Asterix, und sogar Obelix sieht aus, als hätte er Respekt, was ja nun wirklich nicht oft vorkommt.... und dann liefert der Band gar nicht, was diese Situation anbelangt. Das hat mich schon enttäuscht.
  • Ich nehme an, Ferri wollte Adrenaline nicht "avernern" lassen, weil das über den ganzen Band hinweg doch recht anstrengend geworden wäre. Aber die im Band gegebene Erklärung, warum sie es nicht tut (sie ist in Lutetia großgeworden), ist eigentlich überflüssig. Ferri sollte mal die alten Bände besser lesen: bei den jungen Leuten lässt das nach ;-)
  • Daran, wie sich Ferri&Conrad Jugendliche vorstellen, merkt man, dass sie mit 60 auch nicht mehr die Jüngsten sind... Baseballkappen und Gothic-Klamotten, mein Gott - das war MEINE Jugend, und ich bin mittlerweile über 40 8)
  • Es gibt da m.E. ein internes Zeitproblem. In der Asterix-Serie wurde ja immer so getan, als seien Gergovia und Alesia ewig her: Methusalix hat mitgekämpft und erinnert sich immer daran, als wäre es vor Jahrzehnten gewesen, Majestix ist zwischenzeitlich von einem schlanken Jüngling zu einem dicken Mann im mittleren Alter geworden etc. Faktisch stimmte das zwar nicht, denn Alesia war 52 v. Chr., also eigentlich nur 2 Jahre "vor Asterix", aber es wurde halt anders suggeriert. Hier wird das nun erstmals bewusst durchbrochen: Adrenaline sieht in den Rückblenden nicht wesentlich jünger aus als "jetzt". Das passt zwar zur realen Welt, aber nicht unbedingt zur Asterix-internen Welt.... hm.
  • Seite 23 finde ich bemerkenswert, weil da eine für Asterix bisher unübliche Spannung durch konkrete Gewaltandrohung aufgebaut wird - erst gegenüber Adrenaline, dann gegenüber Methusalix. Der arme Alte kann einem da richtig leid tun... Das macht Miesepetrix zu einem "echten" Schurken/Bösewicht, wie es ihn sonst in Asterix nur selten gibt. Meistens sind die Gegner ja nur Gegenspieler mit nachvollziehbaren Motiven, nicht echte Bösewichte. Da ist der Schluss mit dem Hai schon fast folgerichtig.
  • Einer der Piraten - der, der immer Chansons singt - scheint eine Karikatur zu sein. Ich weiß aber nicht, von wem.
  • Ebenfalls eine Karikatur scheint der Adjutant/Steuermann/Gehilfe (?) auf dem römischen Schiff zu sein.
  • Warum freuen sich die Römer, wenn sie während der Schlacht von Obelix mit dem Corvus in die Luft katapultiert werden? Habe ich da irgendeinen Gag nicht verstanden?
  • Gerade vor zwei Wochen fragte mich mein fünfjähriger Sohn, warum der Ausguck der Piraten "immer Lippenstift trägt". Was soll man da im Jahr 2019 antworten? "Der trägt keinen Lippenstift, dass ist nur eine für heutige Verhältnisse etwas unglückliche, weil potenziell rassistische Karikatur"? Habe mich dann irgendwie rausgewunden. Und jetzt mit Interesse festgestellt, dass im neuen Band die Lippen zwar noch da sind, aber braun koloriert, nicht mehr knallrot. Wo wurde wohl diese Entscheidung getroffen?
Später vielleicht mehr...
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idemix
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61574Beitrag idemix »

Nur noch kurz zu drei Aspekten aus Erik's Kommentar:

1) Thema Jugendliche/Modernismen/Zeitgeist: Die Jugendlichen die sich von der älteren Generation abgrenzen wollen, die umweltbewusst sind (ein gerade ja sehr aktuelles Thema), die eigene Begrüßungsformeln haben und sich einen Ort suchen, an dem sie ungestört rumhängen können, die auch kritisch bis hin zu, ich würde dies schon fast als kleine Verschwörungstheorien bezeichnen, haben ("wer weiß was da drinnen ist")...
Ich finde, dies alles wurde sogar sehr gut und durchaus auch amüsant umgesetzt.

2) Thema Reaktionsschnelligkeit: Ich finde es eigentlich als eine schlüssige Annahme, dass tatsächlich der Zaubertrank die Reaktionsschnelligkeit bewirkt. Im Grunde handelt es sich ja nur um eine (sehr) schnelle Bewegung, und unbesiegbar schnell wird man durch Zaubertrank ja tatächlich, wie wir spätestens seit den Olympischen Spielen wissen.

3) Thema
Erik hat geschrieben: 24. Oktober 2019 15:27Dafür, dass sie plötzlich auftauchen und man sie noch nie gesehen hat, gibt es die Erklärung, dass sie in Condate zur Schule gehen. Naja ... sehr gezwungen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum es dafür überhaupt eine Erklärung braucht.
Es sind eben Jugendliche, die bisher für die Geschichte keine Rolle gespielt haben und die deswegen nie im Vordergrund gestanden haben. Das heißt ja noch nicht, dass es sie vorher nicht gab. Es gibt im Dorf ja weit mehr Einwohner als jene, die namentlich bekannt sind (oder, wie die Schildträger, immer wieder in der gleichen Rolle auftreten). Dass Automatix und Verleihnix Kinder haben wissen wir ja bereits seit langem, man wusste nur keine Details über diese.
Außerdem hat ja selbst Goscinny neue Figuren einfach eingeführt, ohne irgendeine Erklärung darüber zu geben, wo diese bisher waren. Zum Beispiel Methusalix wurde in Olympische Spiele plötzlich zur wichtigen Person des Dorfes, ohne dass Goscinny irgendwelche Versuche unternommen hätte, zu erklären, warum er denn als Dorfältester vorher 11 Bände lang keine wichtige Rolle gespielt hat.
Noch extremer ist die Situation bei Verleihnix. Obgleich wir "bereits" in Band 9 erfahren, dass es im Dorf einen Charakter namens Verleihnix gibt, taucht er erst in Band 14 selbst zum ersten Mal auf. Und Goscinny versucht erst gar nicht zu erklären, warum plötzlich inmitten des Dorfes ein Fischgeschäft ist, das man vorher 13 Bände lang nicht gesehen hat.
Ähnlich ist die Situation mit Automatix, auch wenn er bereits im ersten Band zu sehen war. Erst ab Band 9 bekommt er eine kontinuierliche Rolle.
Also ich habe die Erklärung weniger als unpassend, sondern vielmehr als unnötig empfunden.
Zuletzt geändert von idemix am 25. Oktober 2019 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61576Beitrag idemix »

Bratensos hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:06
  • Daran, wie sich Ferri&Conrad Jugendliche vorstellen, merkt man, dass sie mit 60 auch nicht mehr die Jüngsten sind... Baseballkappen und Gothic-Klamotten, mein Gott - das war MEINE Jugend, und ich bin mittlerweile über 40 8)
Naja, die Handlungs spielt ja mehr als 2000 Jahre vor unser aller Jugend. Moden kommen irgendwann wieder, also wird 50 v. Chr. wohl grad die Gothic- und Baseballkappen-Zeit gewesen sein... Der Leser in den 40ern erinnert sich so an seine eigene Jugend, der junge Leser sieht, durchaus passend zu einer Geschichte die in der Vergangenheit spielt, eine Jugendkultur aus der Vergangenheit (wenn auch aus einer weit weniger entfernten Vergangenheit, als die in der die Handlung spielt).
Bratensos hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:06
  • Es gibt da m.E. ein internes Zeitproblem. In der Asterix-Serie wurde ja immer so getan, als seien Gergovia und Alesia ewig her: Methusalix hat mitgekämpft und erinnert sich immer daran, als wäre es vor Jahrzehnten gewesen, Majestix ist zwischenzeitlich von einem schlanken Jüngling zu einem dicken Mann im mittleren Alter geworden etc. Faktisch stimmte das zwar nicht, denn Alesia war 52 v. Chr., also eigentlich nur 2 Jahre "vor Asterix", aber es wurde halt anders suggeriert. Hier wird das nun erstmals bewusst durchbrochen: Adrenaline sieht in den Rückblenden nicht wesentlich jünger aus als "jetzt". Das passt zwar zur realen Welt, aber nicht unbedingt zur Asterix-internen Welt.... hm.
Das ist mir tatsächlich auch aufgefallen und habe ich als etwas störend empfunden!
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61578Beitrag Bratensos »

idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42 1) Thema Jugendliche/Modernismen/Zeitgeist: Die Jugendlichen die sich von der älteren Generation abgrenzen wollen, die umweltbewusst sind (ein gerade ja sehr aktuelles Thema), die eigene Begrüßungsformeln haben und sich einen Ort suchen, an dem sie ungestört rumhängen können, die auch kritisch bis hin zu, ich würde dies schon fast als kleine Verschwörungstheorien bezeichnen, haben ("wer weiß was da drinnen ist")...
Ich finde, dies alles wurde sogar sehr gut und durchaus auch amüsant umgesetzt.
Ja. Den Kommentar von Selfix zum Zaubertrank fand ich zwar nicht 100% nachvollziehbar (später wollen sie ihn ja immer unbedingt probieren - DAS fand ich recht lustig, weil hier die erwachsenen Gallier, Asterix eingeschlossen, immer agieren und reden wie die klassischen unverantwortungsvollen Erwachsenen, die Kindern Alkohol oder Zigaretten geben), aber der Kommentar mit den Wildschweinen und Obelix entsetzte/beleidigte Reaktion darauf war göttlich.
idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42 3) Thema
Erik hat geschrieben: 24. Oktober 2019 15:27Dafür, dass sie plötzlich auftauchen und man sie noch nie gesehen hat, gibt es die Erklärung, dass sie in Condate zur Schule gehen. Naja ... sehr gezwungen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum es dafür überhaupt eine Erklärung braucht.
Richtig, genau das dachte ich auch. Ferri: Einfach auftauchen lassen und gut is. Das braucht keine Erklärung. Wir kommen schon klar damit ;-)
idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42 Außerdem hat ja selbst Goscinny neue Figuren einfach eingeführt, ohne irgendeine Erklärung darüber zu geben, wo diese bisher waren. ... Zum Beispiel Methusalix wurde in Olympische Spiele plötzlich zur wichtigen Person des Dorfes, ohne dass Goscinny irgendwelche Versuche unternommen hätte, zu erklären, warum er denn als Dorfältester vorher 11 Bände lang keine wichtige Rolle gespielt hat.
Noch extremer ist die Situation bei Verleihnix. Obgleich wir "bereits" in Band 9 erfahren, dass es im Dorf einen Charakter namens Verleihnix gibt, taucht er erst in Band 14 selbst zum ersten Mal auf. Und Goscinny versucht erst gar nicht zu erklären, warum plötzlich inmitten des Dorfes ein Fischgeschäft ist, das man vorher 13 Bände lang nicht gesehen hat.
Ebenfalls richtig, wobei ich fast vermute, dass die Erwähnung von "Verleihnix" in Band 9 auf die deutsche Übersetzung zurückzuführen ist, denn die Figur selbst taucht ja gar nicht auf. Entweder wurde da eine Namensidee für einen Gallier später noch einmal aufgegriffen, oder der Text wurde in einer späteren Auflage angepasst.
A propos Namen: Aspix und Surimix für die Kinder von Verleihnix finde ich klasse. Überhaupt scheint die Übersetzung sehr gut zu sein. Der "BArsch"-Witz hat mich echt zum Lachen gebracht.
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61580Beitrag Erik »

Hallo,
Bratensos hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:06Zunächst wird mit den Dorfjugendlichen, durchaus interessant, eine Grundkonstellation aufgebaut, mit der man was Neues hätte anfangen können.

Aber dann, nach Adrenalines Flucht, wird das alles verwässert und führt irgendwo zu nichts. Der ganze Piratenplot war völlig überflüssig und lenkt nur ab. Man hätte stattdessen die Dorfjugendlichen besser einbinden (und stärker an der Befreiung beteiligen) sollen, das wäre folgerichtiger gewesen.
ja, wobei das Verschenken von Potential eigentlich schon weit vor Adrenaline's Flucht beginnt. Es fehlt schon an klaren Charaktermerkmalen von Adrenaline. Anders als Grautvornix oder Zechine hält sich Adrenaline ja quasi im Hintergrund. Sie hängt halt im Steinbruch mit den anderen Jugendlichen/Kindern ab (wobei die Gruppe auch sehr klein ist, man hat schonmal mehr junge Leute im Dorf gesehen). Sie ist aber bis auf ihre Fluchtgedanken, die ja eher aus einer gewissen Genervtheit resultieren, selbst weder besonders rebellisch, pubertierend, revolutionär, progressiv oder emanzipiert. Da klingt hier und da mal etwas an (z.B. wenn sie es ablehnt, Kleider zu tragen oder wenn zeitweise ein gewisser Pazifismus zum Ausdruck kommt). Aber es kommt nicht zu irgendwelchen Konflikten mit dem "Establishment" im Dorf. Dafür ist natürlich auch die Zeit sehr kurz. Es wird sehr wenig interagiert wzwischen den Gruppen der jugendlichen und der erwachsenen Dorfgallier. Das war bei Grautvornix und Zechine ganz anders - man denke nur an die muskialische Darbietung von Grautvornix, sein Langschläfertum, seine besondere Beziehung zu Troubadix.

Adrenaline's Flucht selbst ist dann auch sehr wenig zielgerichtet. Sie will zwar weg, hat Thule im Kopf - wobei unklar ist, ob sie überhaupt weiß, wo die mythische Insel liegt bzw. liegen soll -, aber ein weiteres Ziel als allem zu entfliehen hat sie eigentlich nicht bzw. wird nicht kommuniziert. Sie tritt auch nicht wirklich in ene klare Aktion, als sie von den Piraten mehr oder weniger gefangen genommen wird, dann von Miesetrix, und letztlich von Asterix und Obelix zurückgebracht wird. Damit bleibt sie in meinen Augen insgesamt sehr farblos. Das gilt für Letitbix natürlich noch mehr. Über ihn erfahren wir nichts, er ist nur die gewollte Lösung für das Problem, dass die Geschichte eben irgendwie zuende gebracht werden und Adrenaline von der Bildfläche verschwinden muss. Erfahren tut man über ihn fast nichts.
Bratensos hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:06Es gibt da m.E. ein internes Zeitproblem. In der Asterix-Serie wurde ja immer so getan, als seien Gergovia und Alesia ewig her: Methusalix hat mitgekämpft und erinnert sich immer daran, als wäre es vor Jahrzehnten gewesen, Majestix ist zwischenzeitlich von einem schlanken Jüngling zu einem dicken Mann im mittleren Alter geworden etc. Faktisch stimmte das zwar nicht, denn Alesia war 52 v. Chr., also eigentlich nur 2 Jahre "vor Asterix", aber es wurde halt anders suggeriert. Hier wird das nun erstmals bewusst durchbrochen: Adrenaline sieht in den Rückblenden nicht wesentlich jünger aus als "jetzt". Das passt zwar zur realen Welt, aber nicht unbedingt zur Asterix-internen Welt.... hm.
Auch das ist richtig. Ich habe es allerdings eher als eine sinnvolle Korrektur eines alten Logik-Fehlers empfunden.
idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42Thema Reaktionsschnelligkeit: Ich finde es eigentlich als eine schlüssige Annahme, dass tatsächlich der Zaubertrank die Reaktionsschnelligkeit bewirkt. Im Grunde handelt es sich ja nur um eine (sehr) schnelle Bewegung, und unbesiegbar schnell wird man durch Zaubertrank ja tatächlich, wie wir spätestens seit den Olympischen Spielen wissen.
Nein, der Vergleich hinkt. Man kann auf einer Laufbahn oder einem Waldweg schnell laufen, im Sinne davon, dass man die Beinmuskeln sehr intensiv bewegen kann. Wenn jemand einen Pfeil auf relativ kurze Distanz verschießt, wird man als Beobachter oder Anvisierter aber kaum oder gar nicht zwischen dem Abschuss des Pfeils und seinem Einschlag zeitlich unterscheiden können. Das liegt nicht an fehlender Schnelligkeit von Muskelbetätigungen, sondern der Reaktionszeit des Gehirns. Der Zaubertrank mag bewirken, dass Asterix seinen Arm im Bruchteil einer Sekunde so bewegen kann, dass er den Pfeil schnappen kann. Dass er aber ohne nachzudenken den Schluss ziehen kann, diese Bewegung ausführen zu müssen, ist nur mit Reflexen erklärbar. Und dass der Zaubertrank Reflexe verstärkt, ist sonst nicht bekannt.
idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42Ich kann nicht nachvollziehen, warum es dafür überhaupt eine Erklärung braucht.
Man kann sich darüber streiten, ob es eine solche Erklärung nach 37 Abeneuern braucht oder nicht. Wenn aber eine gegeben wird, wäre es schön, wenn sie auch stimmig wäre. Vielleicht hast Du aber recht und es wäre hier - wo eine stimmige Erklärung kaum möglich erscheint - eine Einführung der beiden Jungen ohne Erklärung der bessere Weg gewesen.

Gruß
Erik
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61583Beitrag idemix »

Wenn ich mich recht erinnere* dann wird der Pfeil aus einer gewissen Höhe abgeschossen. Also liegt da schon etwas Distanz zwischen den beiden und so ein Pfeil liegt doch etwas langsamer als es die Patrone einer Schusswaffe tun würde. Jedenfalls langsam genug, um Zeit für einen normalen Reflex zu haben. Miesetrix hat ja auch genügen Zeit, um sich im Reflex noch zu ducken, sodass der Pfeil ihn nicht trifft.

*Nachtrag: ich habe den Band erst einmal gelesen und noch nicht so sehr auf jedes Detail geachtet, meine Erinnerung könnte mich also durchaus auch trügen.
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61585Beitrag Tennisplatzis »

Terraix hat geschrieben: 24. Oktober 2019 17:12
Andy-67 hat geschrieben: 24. Oktober 2019 16:31 Ich weiß nicht so recht, aber ich habe irgendwie die von Anne Coscinny angekündigten Anspielungen auf frühere Bände noch nicht so wirklich gefunden
- Die Zwangsromanisierung wurde auch schon Pepe in Band 14 angedroht
- Dass die Arverner mit Wein handeln, wissen wir aus Band 11
- Londinium wird erstmals seit Band 8 wieder genannt
- Epidemais taucht wieder auf
- Die Szene, wie Vercingetorix nach der Niederlage Caesar die Waffen vor bzw. auf die Füße wirft, wird noch mal zitiert
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61587Beitrag Tennisplatzis »

idemix hat geschrieben: 24. Oktober 2019 20:35 Hallo!
Erster Eindruck nach der Lektüre: ganz nett, aber auch nicht mehr.
Die Handlung plätschert so dahin und ist vorhersehbar. Unerwartete Wendungen? Fehlanzeige.
Es gibt einige recht nette Einfälle und Gags, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, aber der große Lacher war leider nicht dabei.
Grobe Fehler oder No-Goes kann ich andererseits auch nicht ausmachen. Es ist alles in allem nicht schlecht, sicherlich besser als die Uderzo-Bände nach Maestria, aber es ist halt auch nicht der große Knaller. Von den Ferri-Conrad-Bänden gefällt mir nach wie vor Papyrus am besten.
Ja, so sehe ich das auch - ganz okay, aber mehr auch nicht und insgesamt (mal wieder) viel Potenzial verschenkt. Eine wirklich spannende, stringente Handlung, charismatische Charaktere mit eindeutigen Motiven, überraschende Wendungen - Fehlanzeige. Stattdessen eine reichlich konfuse, nie so richtig in Fahrt kommende Story und ein Sammelsurium an weitgehend überflüssigen Nebenfiguren. Auch die Aussage ist letztlich nicht so ganz klar - Themen wie jugendliche Rebellion, Pazifismus etc. werden zwar angerissen, aber kratzen nur an der Oberfläche, was jetzt die Motivation war, gerade diese Geschichte so zu erzählen, bleibt unklar. Bei der vorherigen Bänden war zumindest das Thema eindeutig. Gut gefallen mir hingegen mittlerweile die Zeichnungen, die immer besser werden und immer öfter nette Details haben, wie z.B. wenn Automaitx und Verleihnix am Boden liegen und um Automatix' Kopf kleine Hammer kreisen und um Verleihnix' Kopf Fische. Insgesamt zwar nicht völlig vergeigt, aber auch noch lange nicht der große Wurf.
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61588Beitrag Comedix »

Je öfter ich mir den neuen Band ansehe, desto mehr kleine Dinge fallen mir auf. Ich mag bspw. die "Übersetzung" von Lutetschia im Kasten auf Seite 7 zu "Parisch". Und den Gag mit dem "Galeergut", der Klaus Jöken auf Seite 33 eingefallen ist, mag ich auch. Bin gerade dabei, als ersten Schritt die ganzen Begriffe und Namen rauszuschreiben, die das Stichwortverzeichnis und die Suche im Lexikon erweitern und ergänzen sollen.
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61592Beitrag WeissNix »

idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42 Also ich habe die Erklärung weniger als unpassend, sondern vielmehr als unnötig empfunden.
Vielleicht sind solche Erklärungen nötig, seit im Internet über die Inhalte der Alben so haarklein diskutiert wird? ;-)
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61598Beitrag Michael_S. »

Erik hat geschrieben: 25. Oktober 2019 11:28 wobei das Verschenken von Potential eigentlich schon weit vor Adrenaline's Flucht beginnt. Es fehlt schon an klaren Charaktermerkmalen von Adrenaline. Anders als Grautvornix oder Zechine hält sich Adrenaline ja quasi im Hintergrund. Sie hängt halt im Steinbruch mit den anderen Jugendlichen/Kindern ab (wobei die Gruppe auch sehr klein ist, man hat schonmal mehr junge Leute im Dorf gesehen). Sie ist aber bis auf ihre Fluchtgedanken, die ja eher aus einer gewissen Genervtheit resultieren, selbst weder besonders rebellisch, pubertierend, revolutionär, progressiv oder emanzipiert. Da klingt hier und da mal etwas an (z.B. wenn sie es ablehnt, Kleider zu tragen oder wenn zeitweise ein gewisser Pazifismus zum Ausdruck kommt). Aber es kommt nicht zu irgendwelchen Konflikten mit dem "Establishment" im Dorf. Dafür ist natürlich auch die Zeit sehr kurz. Es wird sehr wenig interagiert wzwischen den Gruppen der jugendlichen und der erwachsenen Dorfgallier. Das war bei Grautvornix und Zechine ganz anders - man denke nur an die muskialische Darbietung von Grautvornix, sein Langschläfertum, seine besondere Beziehung zu Troubadix.
Ich finde das eher gut. Grautvornix und Zechine hatten wir halt schon, eine Kopie davon mit anderem Namen brauche ich nicht. Warum muss eine Jugendliche gleich Konflikte mit dem Establishment lostreten? Ich finde ihre Genervtheit überzeugend und kann gut damit leben, dass sie nicht noch diverse andere, markante Charakterzüge mit sich herum schleppt. Einen so feingliedrig ausgearbeiteten Charakter könnte man in einem Band doch ohnehin nicht fertig erzählen - und schon jetzt wird hier über verschenktes Potenzial geklagt. ;)
Erik hat geschrieben: 25. Oktober 2019 11:28 Adrenaline's Flucht selbst ist dann auch sehr wenig zielgerichtet. Sie will zwar weg, hat Thule im Kopf - wobei unklar ist, ob sie überhaupt weiß, wo die mythische Insel liegt bzw. liegen soll -, aber ein weiteres Ziel als allem zu entfliehen hat sie eigentlich nicht bzw. wird nicht kommuniziert.
Gerade das macht den Charakter in meinen Augen gelungen. Welche Jugendliche im Jahre 50 v. Chr., die von zwei Ersatzvätern von einem Versteck ins nächste geführt wird, sollte auch schon soviel Weltwissen haben, dass sie einen detaillierten Fluchtplan ausarbeiten kann, der aus mehr als ein paar idealistischen Zielen und Naiven Vorstellungen besteht? Sie ist genervt und will weg, weil es woanders sicher besser ist - über alles andere hat sie sich keine Gedanken gemacht. Für mich ist das überzeugend.
Erik hat geschrieben: 25. Oktober 2019 11:28
idemix hat geschrieben: 25. Oktober 2019 10:42Ich kann nicht nachvollziehen, warum es dafür überhaupt eine Erklärung braucht.
Man kann sich darüber streiten, ob es eine solche Erklärung nach 37 Abeneuern braucht oder nicht. Wenn aber eine gegeben wird, wäre es schön, wenn sie auch stimmig wäre. Vielleicht hast Du aber recht und es wäre hier - wo eine stimmige Erklärung kaum möglich erscheint - eine Einführung der beiden Jungen ohne Erklärung der bessere Weg gewesen.
Auch Falbala wurde schon eingeführt als Tochter des Dorfes, die zum Studieren nach Condate ging. Ich kann mit beidem prima leben - sowohl ein Auftauchen aus dem nichts als auch ein schon oft bemühtes "war bisher in Condate".

MfG
Michael
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61607Beitrag Terraix »

Schalut Schuschammen,

mittlerweile habe ich den Band dreimal komplett gelesen. Auch Eure Rezensionen und Statements habe ich gelesen. Ich kann die eher durchwachsenen bis negativen Kritiken zwar in ihrer argumentativen Logik nachvollziehen, muss jedoch sagen, dass ich von Band 38 ziemlich begeistert bin. Bei den drei vorangegangenen Bänden überwog aus meiner Sicht auch schon das Positive; dennoch hatte ich nach dem Lesen immer ein wenig das Gefühl, das etwas fehlt. Bei der nun vorliegenden Story ist dies anders, sie ist für mich die rundeste.

Gewiss ist sie etwas untypisch, doch ich finde sie bringt etwas frischen Wind in die Asterix-Welt ohne sich (bis auf ein paar Kleinigkeiten) zu weit von den alten Bänden zu entfernen.

Doch ist dies nur mein Eindruck, den niemand teilen muss. Jeder hat eigene Prioritäten und Vorstellungen davon, was zu einem guten Asterix gehören muss. Und jedem Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann :-D

Doch was konkret finde ich Positives an Band 38? Zunächst einmal, dass die Jugendlichen zeitlos genug dargestellt wurden, dass der Band auch noch in 10-20 Jahren "funktioniert". Denn Jugendsprache und Jugendkulturen unterliegen einem ständigem Wandel und zum Glück wurde darauf verzichtet, allzu sehr von der gerade aktuellen Jugendsprache Gebrauch zu machen. Dagegen wurden Elemente verschiedener jugendkultureller "Strömungen und "Phasen" behutsam vermengt: Gothic, Schirmkappen, Hippie-Bewegung, Umweltbewegung.

Sehr interessant finde ich den Widersacher Miesetrix. Mit diesem ist in gewisser Weise ein "Wunsch" von mir in Erfüllung gegangen, weil seit einiger Zeit die Vorstellung in mir herumspukte, dass eine Art Kopfgeldjäger oder ein gefährlicher Einzelkämpfer in der Asterix-Welt interessant sein könnte.

Dass die Piraten mal eine etwas größere Rolle spielen, finde ich ebenfalls originell. Ob es wohl eine Bedeutung hat, dass sie fast alle längs gestreifte Hosen tragen? Im Falle einer Flaute täten sie natürlich gut daran, mal wieder in Ruder zu investieren.

Die Zeichnungen sind meines Erachtens sehr gelungen und gerade mit dem Auftreten von Letitbix bekommen sie etwas sehr Verträumt-Fantasievolles. Die Farbgebung der Bankettszene hat ebenfalls sehr viel Flair. Die riesige Galeere mit dem Corvus auf Seite 37 und generell die Nutzung der dritten Dimension beeindrucken.

Dass der Häuptling auf Seite 10, Bild 1 vom "Markt" spricht, hat mich etwas irritiert, denn ein einzelner Fischladen macht eigentlich noch keinen "Markt" aus. Aber ok, das ist nur eine Kleinigkeit. Dass der Name des Vercingetorix mit einem Tabu belegt ist, ist da schon etwas störender; einfach, weil es im klaren Widerspruch zu früheren Bänden steht. Und dass Asterix einen Pfeil knapp vor seiner Nase abfängt und mit bemerkenswerter Präzision zurückschnippt, hat mich, wie Erik, an Lucky Lukes Reaktionsvermögen erinnert. Zwar etwas unrealistisch, doch durchaus amüsant und mal etwas ganz Neues.

Wie gesagt, nur meine bescheidene Meinung.

Beste Grüße,
Terraix - Verfechter des Meerschweinchensystems :D
Freund großzügiger Meerschweinchen
Captainix

Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61611Beitrag Captainix »

Hallo zusammen,

ich habe mir den neuen Band direkt am Donnerstag nach der Arbeit geholt und ihn nach dem lesen erst einmal sacken lassen.
Ich würde ihm die Schulnote befriedigend geben. Er war ganz nett zu lesen, aber hat mich nicht besonders beeindruckt.

Ein paar Dinge sind mir jedoch aufgefallen:

Nach jetzigem Stand hat Automatix zwei Söhne und Verleihnix drei. In "Asterix auf Korsika" tauchen ja schon zwei kleine Kinder auf die von den Beiden sind und die vom Alter her nicht die jetzigen Söhne sein können.
Ich finde es aber gut, dass einige Kinder mit auftauchen, denn sonst wären die meisten der wichtigen Dorfbewohner nach jetzigem Stand zum Zeitpunkt der Geschichten kinderlos. Zumindest tauchen keine Kinder von Asterix, Obelix, Miraculix, Majestix, Methusalix und Troubardix auf. Sollte ich mich irren bitte korrigiert mich.

Kann es sein das Selfix schon einen Auftritt hatte?
Ich weiß gerade nicht welcher Band es war, aber in einem war eine Szene in der Automatix am Amboss steht, mit einem Jungen (Selfix?) neben ihm. Automatix sagt etwas in der Richtung: "Siehst du, mein Junge? Man muss das Eisen schmieden solange es heiß ist." Dann trifft ihn Verleihnix Fisch und Automatix geht zu anderen "heißen Dingen".

Der Zenturio will vor seinem Ruhestand kein Alesia II erleben. Das ist seltsam, denn die Römer haben in Alesia gewonnen. Müsste er nicht richtigerweise von einem Gergovia II sprechen?
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61617Beitrag Erik »

Hallo,
Captainix hat geschrieben: 26. Oktober 2019 12:27Ich finde es aber gut, dass einige Kinder mit auftauchen, denn sonst wären die meisten der wichtigen Dorfbewohner nach jetzigem Stand zum Zeitpunkt der Geschichten kinderlos.
ja, wobei ich es konsistenter gefunden hätte, wenn die Kinder aus "Korsika" zumindest auch aufgetaucht wären.
Captainix hat geschrieben: 26. Oktober 2019 12:27Zumindest tauchen keine Kinder von Asterix, Obelix, Miraculix, Majestix, Methusalix und Troubardix auf. Sollte ich mich irren bitte korrigiert mich.
Es tauchen Nachkommen von Obelix in dem Stammbaum in der Kurzgeschichte "Obelisc'h" auf, woraus man auf spätere Kinder schließen kann. Davon abgesehen hast Du recht.
Captainix hat geschrieben: 26. Oktober 2019 12:27Kann es sein das Selfix schon einen Auftritt hatte?
Ich weiß gerade nicht welcher Band es war, aber in einem war eine Szene in der Automatix am Amboss steht, mit einem Jungen (Selfix?) neben ihm. Automatix sagt etwas in der Richtung: "Siehst du, mein Junge? Man muss das Eisen schmieden solange es heiß ist." Dann trifft ihn Verleihnix Fisch und Automatix geht zu anderen "heißen Dingen".
Das ist in "Der große Graben", Seite 11. Der Junge, der dort steht, ist allerdings ersichtlich nicht Selfix - oder er hätte sich sehr verändert. Automatix nennt ihn zwar "mein Junge", ob es aber sein Sohn, ein Lehrling, ein Helfer (er hat einen Eimer in den Händen) oder nur ein interessierter Junge ist, der mal zuschaut, erfahren wir nicht.

Automatix hat einen schmiedenden Sohn in Bd. 34, Seite 5, der für ihn ein metallenes Gebiss erfindet. Da dies aber eine "Zukunftsvision" ist, die 50 Jahre später spielt, wird das nicht Selfix sein (der ja letztlich nicht Schmied werden will und zudem wohl älter wäre). Diese Zukunftsversion wird dann aber ja durch einen Schlag des greisen Obelix auch ohnehin drei Seiten später ausgelöscht.
Captainix hat geschrieben: 26. Oktober 2019 12:27Der Zenturio will vor seinem Ruhestand kein Alesia II erleben. Das ist seltsam, denn die Römer haben in Alesia gewonnen. Müsste er nicht richtigerweise von einem Gergovia II sprechen?
Das ist richtig, das war mir auch aufgefallen; ich hatte es nur schon wieder verdrängt.

Gruß
Erik
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WeissNix
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Re: Asterix Bd. 38 - Ersteindrücke, Meinungen, Rezensionen

Beitrag: # 61618Beitrag WeissNix »

So, hab ihn nun auch durch, und muss konstatieren: Ein ganz netter Comic, der aber, wenn er nicht vom Asterix-Kultstatus profitieren würde, in der Masse sicher unterginge wie ein Piratenschiff.

Und auf Seite 24, Bild 1 dachte ich unwillkürlich, dass, ersetzte man in der Textblase den Namen Caesar durch Ferri & Conrad, diese Feststellung ganz gut die Diskussionen hier über die letzten Asterix-Alben wiedergibt... Nein, die Neuen sind weder Goscinny noch Uderzo, und ob man den frischen Wind, den sie hereinbringen, als solchen wahrnimmt oder nur als laues Lüftchen empfindet - man wird damit leben müssen. Oder eben auch nicht.
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