Zeichen der Borborhythmen

Bereich zum 35. Asterix-Band, der im Oktober 2013 erschienen ist.

Moderator: Comedix

maderhans

Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag maderhans »

Mir ist völlig unklar, weshalb in der deutschen Ausgabe die Borborhytmen in einem anderen Zeichensatz gebracht werden als im Original. Hat da jeder eine Erklärung? Vor allem, da sie in der franz Ausgabe noch viel "piktischer" aussehen.
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Erik
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo maderhans,
maderhans hat geschrieben:Mir ist völlig unklar, weshalb in der deutschen Ausgabe die Borborhytmen in einem anderen Zeichensatz gebracht werden als im Original. Hat da jeder eine Erklärung?
die Borborygmen (die nur Obelix zu 'Borborythmen' macht) sind keine gesprochenen Worte, sondern Darmgeräusche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Borborygmus

Die andere Schriftart soll wohl zeigen, daß es sich um eine Art Lautmalerei handelt.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Hallo,
Erik hat geschrieben:Die andere Schriftart soll wohl zeigen, daß es sich um eine Art Lautmalerei handelt.
Vielleicht war es ja ursprünglich so gedacht, dass man es nicht lesen können soll, weil es piktische Zeichen sind und es dann lustig ist, wenn man es doch entziffert hat. Auf deutsch kapiert man das dann nicht, weil man den Text zu leicht lesen kann. Stehen denn im Original dieselben Textstellen drin?

Ciao,
Andy
maderhans

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag maderhans »

Man sollte die Texte schon lesen können, deshalb hat man sie ja in pseudokeltischen Buchstaben gemalt. aber warum andere Zeichen als im Original? In der franz ausgabe sehen sie viel urtümlicher aus, als im Deutschen.
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Erik
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo,
maderhans hat geschrieben:aber warum andere Zeichen als im Original?
wahrscheinlich wurden die Buchstaben im Original - wie die normalen Texte in den Sprechblasen auch - vom Zeichner direkt eingefügt. Sie sind also quasi Bestandteil der Zeichnungen und können damit eine beliebige Gestalt haben. Für die Übersetzungen gibt es aber keinen Zeichner, der die Sprechblasentexte individuell gestalten kann. Deshalb muß dafür eine Schrifttype gefunden werden. Für normalen Texte wird ja mittlerweile auch eine Schrifttype verwendet, die an das Lettering von (bislang) Uderzo erinnern soll. Und hier hat man möglicherweise einfach nichts gefunden oder hinbekommen, das den Originalzeichen ähnlich sieht.

Ist nur eine Vermutung, aber so könnte ich es mir vorstellen.

Gruß
Erik
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AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

maderhans hat geschrieben:Man sollte die Texte schon lesen können, deshalb hat man sie ja in pseudokeltischen Buchstaben gemalt. aber warum andere Zeichen als im Original? In der franz ausgabe sehen sie viel urtümlicher aus, als im Deutschen.
Ich meinte, dass man sie nicht auf den ersten Blick lesen können soll, sodass es wie ein Zeichensalat aussieht und erst, wenn man die Zeichen genauer ansieht, erkennt man die Buchstaben. Nur eine Vermutung, da ich das Original nicht kenne. Bei der deutschen Ausgabe liest man halt zuerst den Text und wundert sich dann, warum er das sagt.
AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Erik hat geschrieben:wahrscheinlich wurden die Buchstaben im Original - wie die normalen Texte in den Sprechblasen auch - vom Zeichner direkt eingefügt. Sie sind also quasi Bestandteil der Zeichnungen und können damit eine beliebige Gestalt haben. Für die Übersetzungen gibt es aber keinen Zeichner, der die Sprechblasentexte individuell gestalten kann. Deshalb muß dafür eine Schrifttype gefunden werden. Für normalen Texte wird ja mittlerweile auch eine Schrifttype verwendet, die an das Lettering von (bislang) Uderzo erinnern soll. Und hier hat man möglicherweise einfach nichts gefunden oder hinbekommen, das den Originalzeichen ähnlich sieht.

Ist nur eine Vermutung, aber so könnte ich es mir vorstellen.
Dann frage ich mich aber, warum man sich überhaupt die Mühe gemacht hat, die Texte neu zu setzen. Sind die Zitate der Lieder in den entsprechenden Blasen in beiden Versionen unterschiedlich?
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Michael_S.
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Michael_S. »

Hallo zusammen!
maderhans hat geschrieben:Mir ist völlig unklar, weshalb in der deutschen Ausgabe die Borborhytmen in einem anderen Zeichensatz gebracht werden als im Original. Hat da jeder eine Erklärung? Vor allem, da sie in der franz Ausgabe noch viel "piktischer" aussehen.
Das ist eine wirklich sehr interessante Information! Das macht meines Erachtens nur Sinn, wenn sie im Deutschen andere Texte zeigen als im Original, denn sonst wäre es ja schlicht unnötige Mehrarbeit gewesen. Da es sich aber ausnahmslos um englische Liedtexte handelt, hätte ich jetzt auch das wiedeurm nicht erwartet, dass man sie für die deutsche Version bearbeitet hat. Sehr seltsam!

Hat eigentlich schon jemand eine Idee, weshalb überhaupt diese Lieder drin vorkommen? Ich habe noch keinen speziellen Sinn dahinter entdecken können. Weder handelt es sich um schottische Lieder oder Lieder von schottischen Interpreten, noch um typische Dudelsackmusik oder ähnliches, was irgendeinen Bezug zu Schottland zu haben scheint.

Es ist auf jeden Fall bemerkenswert, dass nach dem letzten Band, in dem sich mit den Plattencovern von Troubadix Anspielungen auf drei bekannte englischsprachige Alben befanden, nun erneut sehr direkte Anspielungen auf bekannte englischsprachige Musiktitel in einem Asterix-Band vorkommen.

MfG
Michael
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Erik
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo Michael,
Michael_S. hat geschrieben:Hat eigentlich schon jemand eine Idee, weshalb überhaupt diese Lieder drin vorkommen? Ich habe noch keinen speziellen Sinn dahinter entdecken können. Weder handelt es sich um schottische Lieder oder Lieder von schottischen Interpreten, noch um typische Dudelsackmusik oder ähnliches, was irgendeinen Bezug zu Schottland zu haben scheint.
ob es einen Sinn hat, ist eine Frage, über die man wohl geteilter Meinung sein kann. Ich finde die Idee mit den Borborygmen insgesammt eher weniger sinnvoll. Davon abgesheen glaube ich aber, daß sie den Sinn haben sollen, die Sprachaussetzer (die ja für die Geschichte wesentlich sind) mit dem nonverbalen Wiedergeben von Stimmungen zu verbinden. Wenn Asterix und Obelix endlich beschließen, mit ihm nach Keledonien zu fahren, borborygmet es "Oooh happy day". Als er den Schnee-Fafnie gebaut hat, klingt es nach "Jingle bells", fast als wolle er sagen: "Nun muß es bei Euch aber klingeln." Und als er sagen will, daß er geheilt sei und das Elixier nicht mehr brauche, fahren ihm die Borborygmen mit "Xirixixixi..." über den eigenen Mund, ähnlich einem "Blablabla...".

Würde ihm die Sprache einfach so versagen und nur "..." in den Sprechblasen stehen, könnten diese Inhalte nicht in selber Weise transportiert werden.

Gruß
Erik
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AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Hallo Erik,
Erik hat geschrieben:Würde ihm die Sprache einfach so versagen und nur "..." in den Sprechblasen stehen, könnten diese Inhalte nicht in selber Weise transportiert werden.
Ja, irgendwie zündet die Idee nicht richtig. "Jingle Bells" kann ich gar nicht nachvollziehen. "Obladi, oblada!" rutscht ihm sogar 2x heraus, ohne dass es für mich Sinn ergibt, außer vielleicht um anzudeuten, dass es für ihn wieder an den Anfang zurückgeworfen hat. Einzig das "Oh, happy day" schien mir beim Lesen zu passen. Wäre mal interessant zu wissen, wie das im Original rüberkommt. Ich hab da das Gefühl, irgendetwas zu verpassen... :roll:

Ciao,
AndyN
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Caius_P
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Caius_P »

AndyN hat geschrieben:
Erik hat geschrieben:wahrscheinlich wurden die Buchstaben im Original - wie die normalen Texte in den Sprechblasen auch - vom Zeichner direkt eingefügt. Sie sind also quasi Bestandteil der Zeichnungen und können damit eine beliebige Gestalt haben. Für die Übersetzungen gibt es aber keinen Zeichner, der die Sprechblasentexte individuell gestalten kann. Deshalb muß dafür eine Schrifttype gefunden werden. Für normalen Texte wird ja mittlerweile auch eine Schrifttype verwendet, die an das Lettering von (bislang) Uderzo erinnern soll. Und hier hat man möglicherweise einfach nichts gefunden oder hinbekommen, das den Originalzeichen ähnlich sieht.

Ist nur eine Vermutung, aber so könnte ich es mir vorstellen.
Dann frage ich mich aber, warum man sich überhaupt die Mühe gemacht hat, die Texte neu zu setzen. Sind die Zitate der Lieder in den entsprechenden Blasen in beiden Versionen unterschiedlich?
Ich denke, Erik hat Recht, jedenfalls ist der Originaltext - einschließlich der Darmgeräusche - handgelettert und in der deutschen Ausgabe maschinengelettert (und ich bin froh, dass man jetzt in der deutschen Ausgabe wenigstens einen nach Handlettering aussehenden Font verwendet hat). Die Geräusche (=englische Liedzeilen) sind in beiden Ausgaben identisch und so hätte man prinzipiell wohl die Originale beibehalten können (wie man es mit einigen anderen Sprechblaseninhalten wie den Piratenflüchen, einzelnen Fragezeichen etc. getan hat). Da sich aber diese oft mit normalen Texten zusammen in einer Sprechblase befinden, war es wohl einfacher einen (relativ ähnlichen) Maschinenfont zu verwenden.

Christoph
AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Caius_P hat geschrieben:Ich denke, Erik hat Recht, jedenfalls ist der Originaltext - einschließlich der Darmgeräusche - handgelettert und in der deutschen Ausgabe maschinengelettert (und ich bin froh, dass man jetzt in der deutschen Ausgabe wenigstens einen nach Handlettering aussehenden Font verwendet hat). Die Geräusche (=englische Liedzeilen) sind in beiden Ausgaben identisch und so hätte man prinzipiell wohl die Originale beibehalten können (wie man es mit einigen anderen Sprechblaseninhalten wie den Piratenflüchen, einzelnen Fragezeichen etc. getan hat). Da sich aber diese oft mit normalen Texten zusammen in einer Sprechblase befinden, war es wohl einfacher einen (relativ ähnlichen) Maschinenfont zu verwenden.
Aber gerade im Fall eines Handletterings ergibt es für mich wenig Sinn, erst den Text mit Photoshop, oder einem ähnlichen Programm, zu löschen, um danach denselben Text mit einem anderen Font wieder einzufügen. OK, vielleicht war da einfach jemand zu übereifrig. :-D

Ciao,
Andy
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Caius_P
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Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Caius_P »

Die deutsche Ausgabe ist aber nun mal nicht handgelettert. Man müsste also den Sprechblaseninhalt manchmal aus zwei Quellen montieren. Darum war Tabula rasa wohl einfacher.

Christoph
AndyN

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Caius_P hat geschrieben:Die deutsche Ausgabe ist aber nun mal nicht handgelettert. Man müsste also den Sprechblaseninhalt manchmal aus zwei Quellen montieren. Darum war Tabula rasa wohl einfacher.
Warum aus zwei Quellen? Wenn die Originalversion handgelettert ist, müsste der Text ja fest in den Zeichnungen stehen. In dem Fall wurde dann eine "leere" Version für die Übersetzungen geschaffen, in die der Text dann per Photoshop, oder so, eingefügt wurde. In diesem Prozess hätte man die Zeichen einfach drin lassen können.

Aber wahrscheinlich hat man die dann auch gelöscht, damit man die Texte ggf. doch anders setzen kann. Da es den Original Font natürlich nicht gab, musste man diesen dann nehmen.
Latürnich

Re: Zeichen der Borborhythmen

Beitrag: #Beitrag Latürnich »

Nur eine kurze Zusatzinformation: Aus der französischen Luxusausgabe (mit Skizzen, Hintergrundinformationen etc.) ist zu erfahren, dass Ferri für die "Borborhythmen" ein Alphabet zusammengestellt hat, das dort auch vollständig abgedruckt ist.

Zitat: "Pour les "borborythmes" de Mac Oloch, Ferri prépare, à l'attention de Didier Conrad, un alphabet runique de sa création".