jede Publikation hat sich mal "jemand ausgedacht". Die neuen Medien eröffnen neue Möglichkeiten, auch in klassischen Vertriebswegen nicht finanzierbare Nischenproduktionen, die vielleicht mit viel Herzblut entstanden sind, aber keine Aussichten auf genügende Käuferschichten haben, zu realisieren. Da sollte das Asterix-Archiv nicht mit Abblocken reagieren, sondern sich diesen Chancen öffnen und seine Besucher auch auf solche Angebote hinweisen.Comedix hat geschrieben:Offen gesagt, möchte ich nicht prinzipiell jede Publikation, den sich jemand mal ausgedacht hat, aufnehmen.
Du hast die Bibliothekskriterien erweitern und die Aufnahme eingrenzen müssen, um einer Ausuferung vorzubeugen, die vom Aufwand der Aktuellhaltung her nicht mehr beherrschbar wäre. Die schwierigste Schnittlinie (die nicht immer ganz scharf zu treffen ist) ist dss Angebot auf dem deutschsprachigen Markt, weil Produkte heute vielfach grenzüberschreitend angeboten werden, v.a. über das Internet. Viele französische Produkte kann man in Deutschland erwerben.Comedix hat geschrieben:Genau wie das Internet die Angebotspalette erweitert hat und wir deshalb die Eingrenzung auf Produkte gemacht haben, die über den reinen Internethandelt hinaus auf dem deutschen Markt angeboten wurden, müssten auch die neuen Vertriebswege eine Einschränkung erfahren.
Aber in diesem Fall und in allen eventuell zukünftigen dieser Art drohen entsprechende Konflikte nicht. Es geht doch allein um deutschsprachige Produkte, die eigentlich nur in dem Bereich "Sekundärliteratur" denkbar sind (in anderen Gebieten wären Privatproduktionen mit dem Asterix-Urheberrecht in Konflikt), die nicht in Printform erschienen und möglicherweise etwas weniger professionell erstellt sind als klassische Publikationen. Wenn wir jetzt mit solchen Angeboten überschwemmt würden, könnte man über eine Begrenzung in dieser Hinsicht nachdenken, weil man dannn ggf. einer praktischen Notwendigkeit folgte. Aber das ist doch gar nicht der Fall. Soweit ich sehe, ist es das erste Mal, daß solch ein Fall auftritt und ja, es mag in den kommenden Jahren ja vielleicht eine Handvoll Fälle noch mal irgendwo auftauchen. Aber daran geht doch die Bibliothek nicht zugrunde und das droht auch nicht Kreise zu ziehen, die für Dich bzw. uns unbeherrschbar wären. - Suchst Du hier nicht eine Begrenzung um der Begrenzung willen? Oder geht es Dir am Ende vielleicht doch um inhaltliche "Qualitätssicherung"? Die hat aber mit der Abgrenzung Print-/elektronische Publikation oder Verlags- contra Eigenpublikation nichts zu tun (siehe einige der erschienen und zu recht aufgenommenen Printpublikationen).
Das ist ein völlig untaugliches Abgrenzungskriterium, denn das ist rein formal. Es ist für viele inhaltlich sehr geringwertige und sehr unprofessionell erstellte Produkte ein Leichtes, eine ISBN zu bekommen. Das ist ja mit den Publikationen z.B. im GRIN-Verlag der Fall. Bei alphapublishing mit den Wikipedia-Veröffentlichungen ist es ähnlich. Die haben alle eine ISBN und sind damit auch in der DNB gelistet. Demgegenüber hätten die Autoren der hier vorgestellten, durchaus nicht inhaltsarmen Werke gerne für all ihre Bücher einen kommerziellen Vertriebsweg gewählt, was nur deshalb nicht ging, weil sie ihre Werke eben nicht ohne Gegenleistung abgeben wollten (wie bei Publikation im GRIN-Verlag de facto weitgehend), und die kommerzielle Printpublikation damit aus wirtschaftlichen Gründen (Produktionskosten, erforderlicher Preis, potentielle Zahlungsbereitschaft der [nun einmal überschaubaren] Kundenkreise) nicht realisierbar war. Deshalb sind sie auf diesen kostengünstigeren Weg ausgewichen. - Daran kann man aber doch nicht ernstlich die Frage der Aufnahme in die Comedix-Biliothek festmachen wollen!Comedix hat geschrieben:Vielleicht wäre bei Literatur eine vorhandene ISBN eine sinnvolle Ergänzung oder die Aufnahme eines Werkes in die Deutsche Nationalbibliothek.
Letztlich bleibt es dabei, daß Comedix.de Deine Seite ist und Du das ganz allein entscheiden kannst. Aber wenn Du in diesem - für mich wirklich glasklaren - Fall eine Aufnahme ablehnst, dann bleibt es hier wohl weit über den Einzelfall hinaus bei einem - was Ausrichtung, aber vor allem Sinn und Zwck der Bibliothek angeht - wahrscheinlich tiefgreifenden Dissens.
Als ich diese "Fundstücke", wie Du es zurecht nanntest, gesehen habe, dachte ich sogleich: "Das muß man den Leuten doch mal sagen, daß es sowas zu einer Asterix-Serie gibt." Und darin habe ich immer die Funktion der Comedix-Biblitohek gesehen: die Besucher über möglichst viele Asterix-Publikationen hierzulande zu informieren, ganz gleich ob diese gelungen, Schrott oder irgendetwas dazwischen sind. Mit dieser neuen Eingrenzung - deren Grund ich noch immer nicht verstehe - entfernst Du Dich von diesem Anliegen in höchst bedauerlicher Weise.
Gerade Fans und Sammler, die langjährige Erfahrung auf einem Gebiet haben, können doch auch ein Werk schaffen, das - in einem engbegrenzten Nischengebiet - auch für andere interessant ist; mehr als der fünfzigste Jubiläumsartikel in irgendeiner hochprofessionellen Zeitschrift. Wenn sie es dann noch - und wenn auch nur eingeschränkt im "Selbstverlag" - auf den Markt gebracht haben, so daß es jeder Interessierte als kommerzielles Produkt kaufen - hier sogar: sich auf eigens gestalteter DVD ins Regal stellen - kann, dann haben sie ihr Publikationsziel m.E. jedenfalls weit genug vorangetrieben, als daß eine Fan-Seite wie Comedix.de das nicht ignorieren sollte, wenn die Thematik stimmt. Daß man dahingehend, also inhaltlich, beim Maß des Asterix-Bezuges, dann eventuell höhere Anforderungen stellen kann, hatte ich ja zugestanden.
Gruß
Erik