Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
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So, wir haben uns den neuen gerade angesehen. Das Kino hier in Berlin war überraschend voll, obwohl noch nicht einmal die Kassiererin am Donnerstag wusste, dass es einen neuen Asterix gibt und es auch keinerlei Werbung gab.
Mein Fazit nach dem ersten Sehen: Der neue ist gut, wenngleich ich ihn mir anders erwartet hatte. Das Tempo ist sehr hoch, es gibt viele Ideen, viel Liebe zum Detail, kaum Leerlauf.
Im Gegenteil hätte der Film noch gut eine Viertelstunde länger sein können, wenn die Reise durch Gallien nicht verdichtet, sondern mit regionalen Eigenheiten ausgeschmückt worden wäre.
Der erste eigenständige Astier bleibt im Goscinny-Universum, versucht sich aber nicht auf Teufel komm raus am großen Vorbild. Er hat seinen eigenen Humor. Nicht jeder Gag ist ein Treffer, aber die Trefferquote ist recht hoch.
Gut, dass man nicht der Verführung verfallen ist, massenhaft Gags mit Anspielung auf die Jetzt-Zeit zu bringen. Das taucht nur hin und wieder ganz pointiert auf, etwa durch das simulierte "Rückwärtspiepen" eines Lkw.
Dafür hat der Film insgesamt einen sehr "modernen" Vibe. Schnitte und Dialoge sind sehr schnell, die Zeiten des gemächlichen Tempos sind vorbei. Dadurch stellt sich nur selten das "antike Flair" ein, das man etwa durch wirkungsvolle Panoramen oder eine etwas weniger temporeiche Beschäftigung mit römischen oder gallischen Besonderheiten schaffen könnte.
Der Film orientiert sich stark am gängigen Zeitgeist, v.a. was die Präsentation betrifft (pompöse Musik, eindrucksvolle Effekte). Wie auch bei Pixar etc. wird sehr viel über rasante Action und knackige Dialoge geregelt. Selbst der altehrwürdige Miraculix wird vor dem Hintergrund zum rasanten Baumhüpfer.
Bei so viel Gewusel und Gewummse spielt die Handlung mitunter nur die zweite Rolle, fällt aber immerhin nie wirklich ab. Durch das Tempo in den Dialogen bin ich manchmal nicht ganz mitgekommen, mal sehen, was mir beim zweiten und dritten Durchgang noch auffällt.
Inhaltlich gefällt mir die Grundidee, den dekadenten Männerclub-Mythos (in dem Fall die Druiden) aufs Korn zu nehmen. Auch das ist zeitgeistig, aber nie angestrengt zeigefingerwackelnd. SPOILER: Leider bleibt Vitrine, die heimliche Heldin des Films, dennoch etwas farblos. Auch am Ende erfährt sie beim Bankett nicht die Huldigung, die ihr gebührt hätte. Da hätte man sich etwas mehr trauen können, zumal ihre unverhoffte Trank-Brauerei ja die eigentlich Climax war.
Und noch ein SPOILER: Am wenigsten hat mir die stattdessen gewählte Climax um Demonix gefallen - das war mir zu nah am x-beliebigen Monster-Endkampf und inhaltlich zu weit entfernt von Condate und Lutetia. Hier hätte ich mir mehr Witz und weniger Flammen-Effekthascherei gewünscht.
Insgesamt würde ich nach dem zweiten Clichy/Astier sagen, dass der Asterix-Comicfilm erfolgreich modernisiert wurde. Die Franchise ist mit großem kommerziellen Erfolg in die CGI-Welt hinübergerettet worden - ob man das gut oder schlecht findet, muss jeder selbst entscheiden.
Der positivste Aspekt aus meiner Sicht ist, dass durch den Erfolg in Frankreich die Chancen sehr gut stehen dürften, dass es zu weiteren Verfilmungen kommt (und dabei evtl. auch wieder Goscinny-Vorlagen verwendet werden).
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich finde den Film rasant und kurzweilig. Ob er auch auf längere Sicht Wirkung entfaltet, müssen die nächsten Durchläufe zeigen.
Mein Fazit nach dem ersten Sehen: Der neue ist gut, wenngleich ich ihn mir anders erwartet hatte. Das Tempo ist sehr hoch, es gibt viele Ideen, viel Liebe zum Detail, kaum Leerlauf.
Im Gegenteil hätte der Film noch gut eine Viertelstunde länger sein können, wenn die Reise durch Gallien nicht verdichtet, sondern mit regionalen Eigenheiten ausgeschmückt worden wäre.
Der erste eigenständige Astier bleibt im Goscinny-Universum, versucht sich aber nicht auf Teufel komm raus am großen Vorbild. Er hat seinen eigenen Humor. Nicht jeder Gag ist ein Treffer, aber die Trefferquote ist recht hoch.
Gut, dass man nicht der Verführung verfallen ist, massenhaft Gags mit Anspielung auf die Jetzt-Zeit zu bringen. Das taucht nur hin und wieder ganz pointiert auf, etwa durch das simulierte "Rückwärtspiepen" eines Lkw.
Dafür hat der Film insgesamt einen sehr "modernen" Vibe. Schnitte und Dialoge sind sehr schnell, die Zeiten des gemächlichen Tempos sind vorbei. Dadurch stellt sich nur selten das "antike Flair" ein, das man etwa durch wirkungsvolle Panoramen oder eine etwas weniger temporeiche Beschäftigung mit römischen oder gallischen Besonderheiten schaffen könnte.
Der Film orientiert sich stark am gängigen Zeitgeist, v.a. was die Präsentation betrifft (pompöse Musik, eindrucksvolle Effekte). Wie auch bei Pixar etc. wird sehr viel über rasante Action und knackige Dialoge geregelt. Selbst der altehrwürdige Miraculix wird vor dem Hintergrund zum rasanten Baumhüpfer.
Bei so viel Gewusel und Gewummse spielt die Handlung mitunter nur die zweite Rolle, fällt aber immerhin nie wirklich ab. Durch das Tempo in den Dialogen bin ich manchmal nicht ganz mitgekommen, mal sehen, was mir beim zweiten und dritten Durchgang noch auffällt.
Inhaltlich gefällt mir die Grundidee, den dekadenten Männerclub-Mythos (in dem Fall die Druiden) aufs Korn zu nehmen. Auch das ist zeitgeistig, aber nie angestrengt zeigefingerwackelnd. SPOILER: Leider bleibt Vitrine, die heimliche Heldin des Films, dennoch etwas farblos. Auch am Ende erfährt sie beim Bankett nicht die Huldigung, die ihr gebührt hätte. Da hätte man sich etwas mehr trauen können, zumal ihre unverhoffte Trank-Brauerei ja die eigentlich Climax war.
Und noch ein SPOILER: Am wenigsten hat mir die stattdessen gewählte Climax um Demonix gefallen - das war mir zu nah am x-beliebigen Monster-Endkampf und inhaltlich zu weit entfernt von Condate und Lutetia. Hier hätte ich mir mehr Witz und weniger Flammen-Effekthascherei gewünscht.
Insgesamt würde ich nach dem zweiten Clichy/Astier sagen, dass der Asterix-Comicfilm erfolgreich modernisiert wurde. Die Franchise ist mit großem kommerziellen Erfolg in die CGI-Welt hinübergerettet worden - ob man das gut oder schlecht findet, muss jeder selbst entscheiden.
Der positivste Aspekt aus meiner Sicht ist, dass durch den Erfolg in Frankreich die Chancen sehr gut stehen dürften, dass es zu weiteren Verfilmungen kommt (und dabei evtl. auch wieder Goscinny-Vorlagen verwendet werden).
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich finde den Film rasant und kurzweilig. Ob er auch auf längere Sicht Wirkung entfaltet, müssen die nächsten Durchläufe zeigen.
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Ein Asterix-Film, der nicht auf einem bekannten Asterix-Abenteuer basiert. Das gab es zuletzt 1975 mit dem Film "Asterix erobert Rom". Dieser Zeichentrickfilm gilt bis heute als das finanziell erfolgreichste und beliebteste Kinoabenteuer von Asterix und seinen gallischen Freunden. Weil mir altersbedingt die Premiere 1975 versagt geblieben ist, war ich ganz besonders gespannt auf den neuen Film, der von Alexandre Astier erdacht und von ihm und Louis Clichy als Computeranimation umgesetzt wurde.
Die beiden Herren sind im Asterix-Universum keine Unbekannten. Schon für den vorherigen Film "Asterix im Land der Götter" aus dem Jahr 2014 zeichneten sie sich verantwortlich und Astier trat im Realfilm "Asterix und Obelix bei den Olympischen Spielen" sogar als Schauspieler auf, dort spielte er in einer Nebenrolle Obstinatus, den Zenturio der Leibwache Cäsars.
Diese Erfahrung sorgte wohl auch dafür, dass sie sich mit ihrer Idee, dass der Druide Miraculix daran denke, sich aus dem aktiven Zaubertrankbrauen zurück zu ziehen, durchsetzen, obwohl der Gedanke dem Asterix-Schöpfer Albert Uderzo nach einer Aussage, die er in einem Interview zum Besten gab, anfangs so gar nicht gefallen wollte. Die Absolution bekamen Clichy und Astier dann doch, Uderzo bescheinigte ihnen abschließend noch "eine bemerkenswerte Arbeit geleistet" zu haben.
Von Beginn an gibt der Film dann auch so richtig Gas. Der Film steigt sofort mit dem Hauptthema ein: Miraculix bewegt sich beim Schneiden von Misteln in den Wipfeln der Bäume geschmeidiger als Tarzan in seinen besten Jahren. Naturverbunden wie er ist, sind ihm auch die kleinen Waldbewohner ans Herz gewachsen und so rettet er einen kleinen Vogel vor dem Absturz. Diese Aktion führt jedoch zum folgenschweren Ergebnis, dass er sich nach freiem Fall mit angeknackstem Fuß auf dem vermoosten Boden wiederfindet und resümiert, dass er wohl doch nicht mehr der Jüngste sei und deshalb ein Nachfolger gefunden werden müsse, der die Versorgung mit dem allseits bekannten Zaubertrank im Dorf auch in der Zukunft sicherstelle.
Die von Asterix und Obelix unterstützte Suche nach dem vermeintlichen Nachfolger mit unterhaltsamen Druiden-Casting, der mit Hilfe der Römer nach Macht strebende Druide Dämonix, der als Miraculix' Gegenspieler auftritt, und einige neue Charaktere wie das gallische Mädchen Vitrine und der Jung-Druide Emporkömmlix gehören ebenso zu den abwechslungsreichen Zutaten des Films, wie der finale Kampf des durch einen Trank erstarkten Dämonix gegen ein an Transformers erinnerndes, riesenhaftes Legionär-Irgendwas. All das hievt den Film in die Neuzeit der durch digitale Unterstützung animierten Kinostreifen. Das überwiegend junge Publikum, das an diesem Sonntagnachmittag der Vorpremiere beiwohnte, war auf jeden Fall begeistert.
Ich hatte schon immer etwas für die animierten Filme von Pixar und Dreamworks übrig und so kann ich, wie dem letzten Film "Asterix im Land der Götter", auch der Machart des neuen Streifens auf jeden Fall etwas abgewinnen. Ich fühle mich auch hier in meiner schon 2014 genannten Aussage bestätigt, dass ich mir genau so die Figuren aus den zweidimensionalen Heften als animierte Charaktere vorstelle. Ich fühlte mich mit Asterix gealtert, doch der neue Film muss eine andere Zielgruppe erreichen und trifft damit genau in Schwarze. Die Reaktionen und die so im Vorbeigehen gehörten Meinungen der Kinobesucher bestätigen mich in dieser Annahme.
Asterix auf diese Art ins Kino zu bringen, bedeutet jedoch auch, dass die für Asterix typischen Anspielungen und hintergründigen Assoziationen im Großen und Ganzen fehlen. Allerdings traf das für die Asterix-Zeichentrickfilme, die eine Art Parallelwelt neben dem gedruckten Heften darstellte, schon immer zu.
Eine ganz weiße Weste kann ich dem Film dennoch nicht bescheinigen. Die Macher vergeben beispielsweise die Chance, Idefix als Sidekick hervorzuheben - eine Funktion, die in vielen Filmen zu einer eigenständigen Dynamik geführt hat. Man denke da nur an "Ice Age" mit Scrat, dem rattenartigen, heimlichen Star der Serie. Stattdessen kommt einem kleinen Wildschwein diese Rolle zu. Idefix hätte da sicher mehr Potential.
Zudem zeigen die französischen Macher mal wieder, dass Frankreich anders ist als andere Länder. Während in anderen animierten Filmen, Texte von Schildern oder anderen Textträgern für das deutsche Publikum eingedeutscht werden, damit das Kinoerlebnis noch ein wenig perfekter wird, belassen es die Franzosen beim Text in ihrer Landesprache und versuchen den Wortwitz stattdessen mit einem Untertitel zu transportieren. Da fehlt es mir an der Wertschätzung der deutschen Asterix-Fans, die bisher mit einem großen Teil zum finanziellen Erfolg der Gallier beigetragen haben.
Sicher muss ich mir den Film ausführlicher ansehen, wenn er im August für das Heimkino erscheint, doch insgesamt war er für ein Thema, dem eine neue Geschichte zugrunde liegt, ein Sprung in die Zukunft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Asterix im Kino ein Eigenleben mit eigenen Geschichten und einem anderen Tempo fortführt.
Fazit: Der Film macht Spaß, hat ein hohes Tempo und bringt eine neue Asterix-Geschichte in die Welt - etwas, das sich Asterix-Fans wünschen. Dass sich Asterix-Leser und Asterix-Kinobesucher in verschiedenen Welten bewegen, schmälern das Erlebnis nicht. Man muss sich eben nur darauf einlassen.
Die beiden Herren sind im Asterix-Universum keine Unbekannten. Schon für den vorherigen Film "Asterix im Land der Götter" aus dem Jahr 2014 zeichneten sie sich verantwortlich und Astier trat im Realfilm "Asterix und Obelix bei den Olympischen Spielen" sogar als Schauspieler auf, dort spielte er in einer Nebenrolle Obstinatus, den Zenturio der Leibwache Cäsars.
Diese Erfahrung sorgte wohl auch dafür, dass sie sich mit ihrer Idee, dass der Druide Miraculix daran denke, sich aus dem aktiven Zaubertrankbrauen zurück zu ziehen, durchsetzen, obwohl der Gedanke dem Asterix-Schöpfer Albert Uderzo nach einer Aussage, die er in einem Interview zum Besten gab, anfangs so gar nicht gefallen wollte. Die Absolution bekamen Clichy und Astier dann doch, Uderzo bescheinigte ihnen abschließend noch "eine bemerkenswerte Arbeit geleistet" zu haben.
Von Beginn an gibt der Film dann auch so richtig Gas. Der Film steigt sofort mit dem Hauptthema ein: Miraculix bewegt sich beim Schneiden von Misteln in den Wipfeln der Bäume geschmeidiger als Tarzan in seinen besten Jahren. Naturverbunden wie er ist, sind ihm auch die kleinen Waldbewohner ans Herz gewachsen und so rettet er einen kleinen Vogel vor dem Absturz. Diese Aktion führt jedoch zum folgenschweren Ergebnis, dass er sich nach freiem Fall mit angeknackstem Fuß auf dem vermoosten Boden wiederfindet und resümiert, dass er wohl doch nicht mehr der Jüngste sei und deshalb ein Nachfolger gefunden werden müsse, der die Versorgung mit dem allseits bekannten Zaubertrank im Dorf auch in der Zukunft sicherstelle.
Die von Asterix und Obelix unterstützte Suche nach dem vermeintlichen Nachfolger mit unterhaltsamen Druiden-Casting, der mit Hilfe der Römer nach Macht strebende Druide Dämonix, der als Miraculix' Gegenspieler auftritt, und einige neue Charaktere wie das gallische Mädchen Vitrine und der Jung-Druide Emporkömmlix gehören ebenso zu den abwechslungsreichen Zutaten des Films, wie der finale Kampf des durch einen Trank erstarkten Dämonix gegen ein an Transformers erinnerndes, riesenhaftes Legionär-Irgendwas. All das hievt den Film in die Neuzeit der durch digitale Unterstützung animierten Kinostreifen. Das überwiegend junge Publikum, das an diesem Sonntagnachmittag der Vorpremiere beiwohnte, war auf jeden Fall begeistert.
Ich hatte schon immer etwas für die animierten Filme von Pixar und Dreamworks übrig und so kann ich, wie dem letzten Film "Asterix im Land der Götter", auch der Machart des neuen Streifens auf jeden Fall etwas abgewinnen. Ich fühle mich auch hier in meiner schon 2014 genannten Aussage bestätigt, dass ich mir genau so die Figuren aus den zweidimensionalen Heften als animierte Charaktere vorstelle. Ich fühlte mich mit Asterix gealtert, doch der neue Film muss eine andere Zielgruppe erreichen und trifft damit genau in Schwarze. Die Reaktionen und die so im Vorbeigehen gehörten Meinungen der Kinobesucher bestätigen mich in dieser Annahme.
Asterix auf diese Art ins Kino zu bringen, bedeutet jedoch auch, dass die für Asterix typischen Anspielungen und hintergründigen Assoziationen im Großen und Ganzen fehlen. Allerdings traf das für die Asterix-Zeichentrickfilme, die eine Art Parallelwelt neben dem gedruckten Heften darstellte, schon immer zu.
Eine ganz weiße Weste kann ich dem Film dennoch nicht bescheinigen. Die Macher vergeben beispielsweise die Chance, Idefix als Sidekick hervorzuheben - eine Funktion, die in vielen Filmen zu einer eigenständigen Dynamik geführt hat. Man denke da nur an "Ice Age" mit Scrat, dem rattenartigen, heimlichen Star der Serie. Stattdessen kommt einem kleinen Wildschwein diese Rolle zu. Idefix hätte da sicher mehr Potential.
Zudem zeigen die französischen Macher mal wieder, dass Frankreich anders ist als andere Länder. Während in anderen animierten Filmen, Texte von Schildern oder anderen Textträgern für das deutsche Publikum eingedeutscht werden, damit das Kinoerlebnis noch ein wenig perfekter wird, belassen es die Franzosen beim Text in ihrer Landesprache und versuchen den Wortwitz stattdessen mit einem Untertitel zu transportieren. Da fehlt es mir an der Wertschätzung der deutschen Asterix-Fans, die bisher mit einem großen Teil zum finanziellen Erfolg der Gallier beigetragen haben.
Sicher muss ich mir den Film ausführlicher ansehen, wenn er im August für das Heimkino erscheint, doch insgesamt war er für ein Thema, dem eine neue Geschichte zugrunde liegt, ein Sprung in die Zukunft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Asterix im Kino ein Eigenleben mit eigenen Geschichten und einem anderen Tempo fortführt.
Fazit: Der Film macht Spaß, hat ein hohes Tempo und bringt eine neue Asterix-Geschichte in die Welt - etwas, das sich Asterix-Fans wünschen. Dass sich Asterix-Leser und Asterix-Kinobesucher in verschiedenen Welten bewegen, schmälern das Erlebnis nicht. Man muss sich eben nur darauf einlassen.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Hallo Comedix, wir sehen den Film wohl beide etwa aus der gleichen Perspektive.
Ich persönlich bin mit den beiden Mit-80ern "Sieg über Cäsar" und "Asterix bei den Briten" aufgewachsen, von daher hätte ich mir etwas mehr römische Fanfaren und antike Atmosphäre gewünscht.
Aber für die heutigen Kids sollte er voll ins Schwarze treffen. Und es ist richtig, auf diese Karte zu setzen und nicht auf uns alte Knacker, die immer was zu meckern haben, weil das sowieso nicht mehr "unser Asterix" ist.
Nach den "Wikingern" hatte ich befürchtet, dass es nie wieder einen Asterix-Comicfilm geben würde. Astier und Clichy haben die Reihe wiederbelebt, indem sie von der Optik über die Musik bis zum Tempo alles den Sehgewohnheiten der neuen Generation angepasst haben. Sie sind auf jeden Fall die richtigen Männer zum richtigen Zeitpunkt.
Ich würde mich freuen, wenn sie am Ball bleiben. Ein Problem der Comicfilme war ja bisher die stetig wechselnde Produzenten. Wenn die beiden sich eingrooven und noch mehr Sicherheit im Asterix-Universum erlangen, könnten sie noch ein paar tolle Sachen hinkriegen.
Mit ein bisschen Werbung könnte er auch in Deutschland gut einschlagen.
Ich persönlich bin mit den beiden Mit-80ern "Sieg über Cäsar" und "Asterix bei den Briten" aufgewachsen, von daher hätte ich mir etwas mehr römische Fanfaren und antike Atmosphäre gewünscht.
Aber für die heutigen Kids sollte er voll ins Schwarze treffen. Und es ist richtig, auf diese Karte zu setzen und nicht auf uns alte Knacker, die immer was zu meckern haben, weil das sowieso nicht mehr "unser Asterix" ist.
Nach den "Wikingern" hatte ich befürchtet, dass es nie wieder einen Asterix-Comicfilm geben würde. Astier und Clichy haben die Reihe wiederbelebt, indem sie von der Optik über die Musik bis zum Tempo alles den Sehgewohnheiten der neuen Generation angepasst haben. Sie sind auf jeden Fall die richtigen Männer zum richtigen Zeitpunkt.
Ich würde mich freuen, wenn sie am Ball bleiben. Ein Problem der Comicfilme war ja bisher die stetig wechselnde Produzenten. Wenn die beiden sich eingrooven und noch mehr Sicherheit im Asterix-Universum erlangen, könnten sie noch ein paar tolle Sachen hinkriegen.
Mit ein bisschen Werbung könnte er auch in Deutschland gut einschlagen.
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- AsterIX Bard
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
"Mein" Asterix ist es schon seit "Der grosse Graben" nicht mehr wirklich
Für uns "alte Knacker" gibt es ja inzwischen die gleichnamige Comic-Reihe von Lupano & Cauuet...
Denn es liest sich bislang tatsächlich so, als könne ich mit dem neuen Asterix-Film überhaupt nichts anfangen (wie überhaupt den meissten anderen ausser vielleicht "Asterix erobert Rom" auch), denn im Gegensatz zu Marco bin ich noch nichtmal ein Freund von Disney/Pixar-Produktionen.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Das wirst du erst wissen, wenn du ihn gesehen hast. Er ist schon noch ein ganzes Stück von Disney entfernt. (Und man darf auch nicht vergessen, dass ironischerweise Disney für Uderzo immer das große Vorbild war.)WeissNix hat geschrieben: ↑11. März 2019 15:19 Denn es liest sich bislang tatsächlich so, als könne ich mit dem neuen Asterix-Film überhaupt nichts anfangen (wie überhaupt den meissten anderen ausser vielleicht "Asterix erobert Rom" auch), denn im Gegensatz zu Marco bin ich noch nichtmal ein Freund von Disney/Pixar-Produktionen.
Zu den alten Knackern: Ich bin da wie gesagt zwiegespalten. Einerseits hätte ich mir mehr Retro-Charme gewünscht. Andererseits finde ich auch nicht, dass neues Asterix-Material so etwas wie die "Grateful Dead" des Comic werden sollte.
Ich habe unlängst "Thimbleweed Park" gespielt, ein Adventure-Spiel des Erfinders der legendären "Maniac-Mansion"- und "Monkey-Island"-Reihe. Es fühlte sich auch an wie damals, aber gerade am Schluss wurde es mir ein wenig zu selbstreferentiell. Das Spiel endete in C64-Grafik. Hier wäre mir ein Sprung in die Moderne lieber gewesen. Wenn man nur die alten Knacker und ihre Kindheitserinnerungen bedient, bleiben die alten Knacker irgendwann in ihrer eigenen Blase hängen wie Suzie-Quattro-Fans. Darauf habe zumindest ich keine Lust - ich fand es schön, den neuen Film vor allem mit Kids zu sehen und zu erkennen, dass Asterix ihnen auch heute noch etwas geben kann. In einem Kino voller 45-Jähriger hätte ich mich irgendwie unwohl gefühlt.
Zeitgenössische Kunst (und das ist Asterix trotz Verortung in der Antike) muss aktuell bleiben, um relevant zu sein. Es bringt nix, sich in den 70ern festzuhalten - wir haben große gesellschaftliche Veränderungen wie die Digitalisierung und die Frauenrechtsdebatte, die in subtiler Weise aufgenommen werden müssen. Hier sehe ich bei weiteren Filmen aber noch Potenzial für weit mehr als Movie- oder Gaming-Zitate.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Bahnhof?
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Re: Schon gesehen? Deine Filmkritik!
Ich stimme dir teilweise zu. Allerdings gibt es m.E. durchaus hintergründige Anspielungen. Und auch die früheren Asterix-Zeichentrickfilme waren in dem Sinne "modern", als sie stets Produkte ihrer Zeit waren. Die Singeinlagen in "Kleopatra" sind typisch 60er, der psychedelische Stil in "Erobert Rom" 70er, dazu Plastic Betrand in "Sieg über Cäsar" etc.Comedix hat geschrieben: ↑11. März 2019 11:43 Asterix auf diese Art ins Kino zu bringen, bedeutet jedoch auch, dass die für Asterix typischen Anspielungen und hintergründigen Assoziationen im Großen und Ganzen fehlen. Allerdings traf das für die Asterix-Zeichentrickfilme, die eine Art Parallelwelt neben dem gedruckten Heften darstellte, schon immer zu.
Um mal ein für Weißnix nachvollziehbares Beispiel aus der Nicht-Computerspiel-Ecke zu wählen: James Bond ist heute auch ein anderer als in den 60ern. Obwohl die Connery/Moore-Phase meine liebste ist, verstehe ich auch, dass die Franchise mit der Zeit gehen muss(te).
Hier finde ich: Die Mischung macht's. Modernisierung, ohne den Kern der Saga aus dem Blick zu verlieren. Der vorletzte Bond war z.B. aus meiner Sicht deutlich zu sehr auf digitale Fernsteuerung durch den neuen nerdigen Q ausgelegt. Hier wurde ein Kern der Bond-Saga angegriffen, nämlich dass er eigenständig mitunter umstrittene Entscheidungen trifft, um an sein Ziel zu kommen. Da wurde Bond quasi "an die Kette gelegt". Im Nachfolger hat man glücklicherweise erkannt, dass man den Charakter so zerstört, und das wieder runtergeschraubt, indem Bond undercover arbeiten musste und dadurch nicht digital nachverfolgbar sein durfte.
Übertragen auf Asterix denke ich, dass man das Tempo und die popkulturellen Anspielungen schon ans Hier und Jetzt anpassen muss. Man darf dabei aber den Kern - die Verankerung im alten Rom - nicht vergessen. Bei "Das Geheimnis des Zaubertranks" schien mir der Ausschlag nach dem ersten Ansehen schon sehr in Richtung Moderne erfolgt zu sein. Ein Beispiel: Die potenziellen Druidennachfolger wurden auf "Zetteln" statt "gravierten Steinen" oder "Papyrus-Schnipseln" festgehalten. Auf solche Details sollte man künftig noch mehr wert legen
Es ist nicht so, dass es mich komplett gestört hätte. Allerdings liegt genau hier für mich der Unterschied zwischen gut und großartig bei einem Asterix-Stoff. Aber mal sehen, wie es bei den nächsten Durchläufen ist.
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Re: Schon gesehen? Deine Filmkritik!
Tut mir ja leid, Dich zu desillusionieren - aber 007 ist für mich auch kein gutes Beispiel, denn mit dem kann ich auch nur wenig bis gar nix anfangen. Aber immerhin hab ich schon mal von ihm gehört...
Es gibt halt alte Mainstream-Knacker und alte Knacker mit massenunkompatiblem Geschmack...
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
<at> losch und Marco: vielen Dank für Eure Filmkritiken - ich hoffe, dass ich den Film auch noch diese Woche im Kino anschauen kann.
<at> WeissNix: unter "Weitere neue Trailer" habe ich Links zu weiteren neuen Trailern eingestellt Vielleicht gefällt Dir ja etwas davon oder kann als Entscheidungshilfe dienen. Ich bin allein von den mir bislang bekannten Filmausschnitten schon ziemlich begeistert, aber das ist natürlich alles eine Frage persönlicher Vorlieben und des jeweiligen Geschmacks. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten
Als ich anno 1999 noch als Jugendlicher den ersten Asterix-Spielfilm ("Asterix und Obelix gegen Cäsar") im Kino angeschaut habe, wäre ich übrigens fast vom Glauben abgefallen
<at> WeissNix: unter "Weitere neue Trailer" habe ich Links zu weiteren neuen Trailern eingestellt Vielleicht gefällt Dir ja etwas davon oder kann als Entscheidungshilfe dienen. Ich bin allein von den mir bislang bekannten Filmausschnitten schon ziemlich begeistert, aber das ist natürlich alles eine Frage persönlicher Vorlieben und des jeweiligen Geschmacks. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten
Als ich anno 1999 noch als Jugendlicher den ersten Asterix-Spielfilm ("Asterix und Obelix gegen Cäsar") im Kino angeschaut habe, wäre ich übrigens fast vom Glauben abgefallen
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Danke dafür; aber derzeit ist unser örtliches Kino mal wieder auf unbestimmte Zeit wegen Renovierung geschlossen, und ob ich Mühen und Zusatzkosten (Fahrt- und Parkkosten würden den Eintrittspreis locker verdreifachen - für weniger Geld bekäme ich nach Erscheinen auch die DVD) für die nächste Großstadt aufbringen werde, glaube ich eher nicht.
So gut oder so schlecht?
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Gern geschehen. Dann bewundere ich Deine Geduld Die hätte ich in diesem speziellen Fall nicht
So unglaublich schlecht! Jedenfalls meiner Meinung nach. Ich habe diesen Film als einzigen Asterix-Film nur ein einziges Mal komplett gesehen. Nachdem ich das Kino verlassen hatte, hatte ich das Gefühl, das Asterix mit diesem Film für mich zu Grabe getragen worden sei. Trotzdem ging es dann irgendwann wieder weiter. Den zweiten Realfilm, "Mission Kleopatra", habe ich mir dann vorsichtshalber dennoch nicht gleich im Kino angeschaut. Als ich diesen dann einige Zeit später in einer Videothek gesehen habe, hat die Neugier gesiegt und ich habe ihn mir ausgeliehen. Und siehe da - ich war sehr positiv überrascht (was viele wahrscheinlich nicht verstehen werden ). Später habe ich mir diesen Film tatsächlich noch auf DVD gekauft.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Ich verstehe das sehr gut. "Mission Kleopatra" halte ich für einen ganz ausgezeichneten Asterix-Realfilm. Mit den diversen Anspielungen (Matrix, Star Wars, Jurassic Parc) und Gags ("laufende Augen" in der Dunkelheit der Pyramide) habe ich mich köstlich amüsiert. Auch die Musik fand ich toll, insgesamt eine sehr schöne Hommage an Asterix.
Gruß, Marco
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Denjenigen hier aus dem Forum, der sich noch den Film ansieht, möchte ich etwas bitten. Am Ende des Abspanns kommt eine Übersicht der deutschen Synchronsprecher. Ich wäre für ein (lesbares) Foto dieser Übersicht dankbar.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
Für die Positionierung des Films in der Asterix-Historie fällt mir gerade eine Szene ein:
Im Karnutenwald will sich Miraculix Eintritt zur Runde der Druiden verschaffen.
Dazu hämmert er (nach meiner Erinnerung) mit seiner Sichel einen "Code" in einen Felsen, auf dem sich ein stilisiertes 9er-Feld befindet und zieht am Ende an einem Hebel. Die ganze Szene ist rasant schnell und dauert maximal eineinhalb Sekunden.
Die dahinterliegende Idee finde ich super. Aufs Korn genommen wird unsere Code-fixierte Gesellschaft, der Felsen steht meiner Meinung nach sowohl für den Entsperrbildschirm eines Smartphones als auch für alle sonstigen Passwörter, die man mittlerweile ständig irgendwo eingeben muss.
Die Ausführung hätte aber noch geistreicher sein können, finde ich. Ohne das jetzt unnötig zu zerdenken, aber: Wie soll konkret das Herumhämmern auf einem Felsbrocken irgendeinen Mechanismus zur Öffnung in Gang setzen?
Hier hätte man sich noch einmal hinsetzen und überlegen können, wie man diese aktuelle Marotte geistreich in die Asterix-Welt überträgt. Man hätte z.B. neun Löcher in den Felsen schlagen können, in die Miraculix dann Eicheln oder so werfen muss. Man hätte auch damit spielen können, dass er erst einmal einen falschen "Code" eingibt, weil er so selten dort ist - wer kennt das nicht, wenn er z.B. eine selten genutzte Kreditkarte einsetzt?
Oder man hätte ein "Code"-Tier (Eichhörnchen?) nehmen können, das er streicheln muss und das seinen Fingerabdruck "erfühlt" und dann per Laut signalisiert, dass die Tür geöffnet werden darf oder so.
Will sagen: Das wirkt auf den ersten Blick witzig und knackig, es fehlt aber die zweite, tiefere Ebene - die vllt. Goscinny eingebaut hätte. An solchen Kleinigkeiten, finde ich, unterscheidet sich ein guter von einem großartigen Film.
Im Karnutenwald will sich Miraculix Eintritt zur Runde der Druiden verschaffen.
Dazu hämmert er (nach meiner Erinnerung) mit seiner Sichel einen "Code" in einen Felsen, auf dem sich ein stilisiertes 9er-Feld befindet und zieht am Ende an einem Hebel. Die ganze Szene ist rasant schnell und dauert maximal eineinhalb Sekunden.
Die dahinterliegende Idee finde ich super. Aufs Korn genommen wird unsere Code-fixierte Gesellschaft, der Felsen steht meiner Meinung nach sowohl für den Entsperrbildschirm eines Smartphones als auch für alle sonstigen Passwörter, die man mittlerweile ständig irgendwo eingeben muss.
Die Ausführung hätte aber noch geistreicher sein können, finde ich. Ohne das jetzt unnötig zu zerdenken, aber: Wie soll konkret das Herumhämmern auf einem Felsbrocken irgendeinen Mechanismus zur Öffnung in Gang setzen?
Hier hätte man sich noch einmal hinsetzen und überlegen können, wie man diese aktuelle Marotte geistreich in die Asterix-Welt überträgt. Man hätte z.B. neun Löcher in den Felsen schlagen können, in die Miraculix dann Eicheln oder so werfen muss. Man hätte auch damit spielen können, dass er erst einmal einen falschen "Code" eingibt, weil er so selten dort ist - wer kennt das nicht, wenn er z.B. eine selten genutzte Kreditkarte einsetzt?
Oder man hätte ein "Code"-Tier (Eichhörnchen?) nehmen können, das er streicheln muss und das seinen Fingerabdruck "erfühlt" und dann per Laut signalisiert, dass die Tür geöffnet werden darf oder so.
Will sagen: Das wirkt auf den ersten Blick witzig und knackig, es fehlt aber die zweite, tiefere Ebene - die vllt. Goscinny eingebaut hätte. An solchen Kleinigkeiten, finde ich, unterscheidet sich ein guter von einem großartigen Film.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!
In den hiesigen Kinos sind jede Art von Bild- und Tonaufnahmen während den Vorführungen untersagt - also ich persönlich würde da nichts riskieren wollen. Das müssen dann Unerschrockenere tun...
P.S.: Ich kann aber auch überhaupt nicht verstehen, warum in allen Internet-Seiten zur deutschsprachigen Version die französischen Sprecher aufgelistet werden und nicht die deutschen Stimmen. Die Franzosen hört (und sieht!) man in der deutschen Fassung doch gar nicht!
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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