Belloy

Einleitung | Inhalt | deutschsprachige Veröffentlichungen

Zum ersten Mal wurden die Geschichten von Belloy in der Zeitschrift "Pistolin" ab 1956 wieder veröffentlicht, nachdem die Erstveröffentlichung bereits in "La Wallonie" in den Jahren 1950 bis 1954 erfolgte. Die Texte von Belloy stammten von Jean-Michel Charlier. Zwei Geschichten von Belloy kamen in der "Collection Al Uderzo" vom Ehapa-Verlag zum Abdruck.

Inhalt
von Erik Hevers

Ritter ohne Rüstung

Der alte Holzfäller Väterchen Hoc, der allein im Wald lebt, findet in einer von den Wikingern gebrandschatzten und von den Bewohnern deshalb fluchtartig verlassenen Stadt, in der er Holz verkaufen wollte, ein allein zurückgebliebenes Kleinkind. Er beschließt, den Waisenjungen zu adoptieren. Da dieser sich nicht verständlich machen kann, benennt Väterchen Hoc sein neues Mündel nach der Statue des Nationalritters "Belloy des Weitsichtigen".

In den folgenden Jahren wird Belloy von Väterchen Hoc großgezogen und von dem Einsiedler Signigud unterrichtet. Dabei erweist sich, daß Belloy bereits im Kindesalter Bärenkräfte hat. Als Belloy erwachsen ist, werden er und Väterchen Hoc im Wald Zeuge, wie eine Gruppe Wikinger einen Mann erhängen will. Dies verhindern sie und retten den Gefangenen, der sich als Timoleon der Einzige, letzter eines großen Adelsgeschlechts, welches den Wikingern erfolglos zu trotzen versucht hat, vorstellt. Damit der Kampf fortgesetzt werden kann, schlägt er mit letzter Kraft kurz vor seinem Ende Belloy zum Ritter und überträgt ihm die Mission, die Wikinger zu besiegen.

Dies kann nur geschehen, indem ihnen der Talisman des Wikingeranführers Kramlik, ein Knochen des Gottes Thor, abgenommen wird. Diesen versteckt Kramlik in seinem Palast. Nachdem Belloy und Väterchen Hoc den Wikingern, die sie mittlerweile umzingelt hatten, mit Kraft und List entkommen sind, brechen sie zur Residenz von Kramlik, nach Kolik, auf.

Dort angekommen und heimlich in die Stadt eingedrungen, verkleiden sie sich als Orientalen, um im Gefolge des Prinzen Hadsi-Nid-Ahle, der aus dem Orient gekommen ist, um seine Verlobte, die Tochter von Kramlik, zu ehelichen, in den Palast zu gelangen. Dies gelingt, jedoch werden ausgerechnet Belloy und der als Frau verkleidete Väterchen Hoc vom Prinzen höchstpersönlich zum Vortanzen aufgefordert. Der Tanz verläuft chaotisch und gipfelt darin, daß Väterchen Hoc mit Kramlik zusammenprallt. Dabei zerbricht dessen Zepter und gibt den darin verborgenen Knochen des Thor frei. In dem entstehenden Chaos, kann diesen ein Hund schnappen und verschwinden.

Das Chaos wird perfekt, als Prinz Hadsi-Nid-Ahle zum ersten Mal seine Verlobte sieht. Da ihm diese nicht gefällt, gerät er in Streit mit der Prinzessin und deren Vater Kramlik. Väterchen Hoc und Belloy können den Tumult nutzen, um zu flüchten und dem Hund den Knochen mit Hilfe einer Katze abzujagen. Unter dem Eindruck der Drohung, den Knochen zu zerstören und damit alle Wikinger unwiderruflich zu verdammen, geben sich Kramlik und seine Mannen geschlagen und ziehen ab. Belloy wird vom Volk die Krone angeboten, die er jedoch ablehnt und stattdessen mit Väterchen Hoc in den Wald zurückkehrt.

Die gefangene Prinzessin

Der König bittet seinen tapfersten Ritter, Belloy, seine Tochter, Prinzessin Alyne, aus den Fängen des Schwarzen Prinzen zu befreien, der sie entführt hat, um sie zu freien. Für diese Aufgabe wird Belloy neben Väterchen Hoc noch des Königs treuer Ritter Posauno begleiten. Die drei begeben sich an Bord der vom König bereitgestellten Galeere, um in das Land des Schwarzen Prinzen zu fahren.

Durch einen Sabotageakt von dessen Helfern hat die Gallere jedoch kaum Lebensmittel an Bord, so daß ihnen auf hoher See bald die Nahrungsmittel ausgehen und die Crew sich fortan allein von Fisch ernähren muß. Hierdurch kommt es zu einer Meuterei der rudernden Gallerensträflinge unter Führung des mit nahezu übermenschlichen Kräften ausgestatteten Josef Rothaar. Die Meuterer überwältigen die Crew und mit unabsichtlicher Hilfe von Väterchen Hoc kann Rothaar auch Belloy bezwingen. Die Kontrolle über die Galeere übernehmen damit die Sträflinge. Zwar gelingt es bald darauf, die Meuterer mit einer List in den Rettungsbooten von Bord zu treiben, jedoch ist die Galeere ohne Ruderer nicht zu manövrieren.

Man beschließt ein Floß zu bauen und die Galeere aufzugeben. Nach einigen Tagen auf See ist die Floßbesatzung jedoch fast schon zu entkräftet, noch weiterzurudern. Glücklicherweise gelingt es jedoch Belloy, Väterhen Hoc und Posauno, sich von einem wildgewordenen Wal ziehen zu lassen und so einige Tage später mit letzter Kraft die Galeere von Sultan Gnuff-Gnuff zu erreichen. Dieser läßt die drei gefangennehmen, um sie dem Schwarzen Prinzen als Sklaven zu überlassen.

In Karakoram, der Hauptstadt des Schwarze Prinzen, angekommen, läßt dieser, fast von Sinnen vor Schmerz, weil die von ihm gefangengehaltene Alyne ihn fortwährend zurückweist, die neuen Sklaven sogleich in die Ölmühle werfen. Nach tagelanger Sklavenarbeit, ergibt sich die Gelegenheit zur Flucht, wobei Belloy und seine Begleiter den Fakir erster Klasse Jupjupala kennenlernen und mitbefreien. Gemeinsam gelingt es, die Prinzessin mittels eines Seiles aus ihrem Turmgefängnis zu befreien und mit Hilfe des Fakirs auf einem fliegenden Teppich zu entkommen.

Wieder daheim, wird Belloy zum Dank für seine Dienste zum Junker des Schiefen Turms ernannt und bekommt die gleichnamige Burg geschenkt. Väterchen Hoc wird zum Baron von Butterstull ernannt und ebenfalls mit der gleichnamigen Burg beschenkt.

deutschsprachige Veröffentlichungen
  • Collection Al Uderzo Band 1: "Ritter ohne Rüstung" (Orginaltitel: "Chevalier sans armoure" (Teil 1)), 48 Seiten, Ehapa Verlag, 1989 (Abbildung links)
  • Collection Al Uderzo Band 4: "Die gefangene Prinzessin" (Originaltitel: "Chevalier sans armoure" (Teil 2)), 48 Seiten, Ehapa Verlag, 1990
Belloy