La famille Moutonet

Einleitung

Im April 1959 erschien in der Zeitschrift TINTIN erstmals die Geschichte "Famille Moutonet" (dt. "Die kleine Holzer Familie"), die von Albert Uderzo gezeichnet und von René Goscinny getextet wurde. Die Darsteller der Kurzserie sind Herr und Frau Holzer, Großvater, Kommandant Holzer, die Kinder Totoche und Mimi, die in der deutschen Übersetzung keine deutschen Namen erhielten) sowie Mangetout, der Hund. Die Serie zeigt ein halbes Jahr vor der ersten Asterix-Veröffentlichung schon deutliche stilistische Gemeinsamkeiten mit der Asterix-Serie. Insbesondere Großvater, der mit gestreifter Hose, stattlicher Leibesfülle, Schnurrbart und Knollennase daher kommt, erinnert schon sehr an Obelix. Unterstrichen wird dieser Umstand auch durch seinen Charakter, den man mit herzensgut, aber etwas naiv und gelegentlich aufbrausend bezeichnen kann und durch seinen gesegneten Appetit.

Von der "Famille Moutonet" erschienen nur zwei je zwei Seiten lange Episoden, bevor sie wieder eingestellt wurde. In deutscher Übersetzung ist nur die erste davon (in schwarz-weiß) im Apotheken- und Drogerien-Heft TIM des Schweizer Atar-Verlages erschienen.

1960 erlebt die in leicht veränderter Form erneut im Magazin TINTIN unter dem Titel "La famille Cockalane" erschienene Serie eine Rückkehr. Diesmal handelt es sich um einseitige Werbecomics, die dem mehr oder weniger unauffälligen product placement von Pétrole Hahn, einem Haarpflegemittel, dienen sollten. Goscinny schrieb die Szenarien nach Ideen, die von Lesern eingesandt wurden. Auf diese Weise brachte es die (modifizierte) Comic-Familie nocheinmal auf 12 Geschichten, von denen aber keine einzige auf deutsch erschienen ist.

Inhalt
von Erik Hevers

Die Holzer Kinder möchten die elektrische Eisenbahn, die sie vom Vater geschenkt bekommen haben, ausprobieren. Hierzu haben sie Schienen durch mehrere Zimmer des Hauses verlegt. Großvater soll den Kindern nun seine Pfeife überlassen, um sie sich per Eisenbahn in den Salon bringen zu lassen. Als der Zug aber leer im Salon ankommt, geht Großvater der Sache auf den Grund und glaubt diesen bald in Form des Elektrikers, der soeben die Hausglocke fertig repariert hat und sich genüßlich eine Pfeife ansteckt, gefunden zu haben. Wütend entreißt Großvater ihm die Pfeife und setzt ihn vor die Tür. Als er sich aber gerade wieder ein wenig beruhigt hat, kommt Frau Holzer mit den Kindern herein und plötzlich sieht alles ganz anders aus...

deutschsprachige Veröffentlichungen
  • Atar-Verlag, TIM Heft 7/1961, S. 10-11: "Die kleine Holzer Familie und ihre Eisenbahn"
Famillie Moutonet