EleonoradusEr ist auf Seite 28 des Albums "Asterix und der Kupferkessel" in einen Disput mit seinen Schauspielern verwickelt, denen er vorwirft, dass ihre Konzeption des Theaters antiquiert sei, denn Aristophanes, Plautus und Terentius seien alle vorbei. Nach der Aufkündigung des Engagements der Schauspieler am Theater von Condate kündigt er an, dass er sie durch die ersten beiden dahergelaufenen Dummköpfe ersetzen und bei dem Tausch noch gewinnen werde.

von Obelix verwehtWie der Zufall es so will, kommen in diesem Augenblick Asterix und Obelix auf der Suche nach Einnahmen für ihren leeren Kupferkessel vorbei, die er vom Fleck weg engagiert, weil sie etwas Neues, Unverdorbenes mitbrächten. Bei der Vorstellung ihrer neuen Wirkungsstätte, wo sie sich irrtümlich eine Bezahlung erhoffen und damit die "brotlose" Kunst parodieren, erklärt Eleonoradus, dass er die dramatische Kunst erneuern und das Publikum durch ihre Botschaft aus ihrer Lethargie herausreißen wolle.

Trotz der harmlosen Anweisung an Obelix während der Vorstellung völlig unbeweglich im Hintergrund der Bühne zu stehen und erst auf sein Zeichen zum Bühnenrand vorzutänzeln und irgendetwas, egal was, zu sagen, verzweifelt der Gallier an dieser schier unüberwindbaren Aufgabe. Schließlich provoziert er am Abend der Aufführung mit seinem spektakulären Satz "Die spinnen, die Römer!" einen Eklat, worauf Eleonoradus festgenommen und in das Gefängnis der Stadt geworfen wird. Hier erhofft er sich im Zirkus von Rom endlich einmal vor ganz großem Publikum eine lebensnahe Vorstellung geben zu können und verzichtet deshalb auf die angebotene Befreiung durch Asterix und Obelix.

Schließlich bescheinigt er Obelix wegen seiner Dreistigkeit eine Begabung für das Theater spielen.

Im Album "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" hat Eleonoradus ab Seite 35 einen Auftritt, als er zum Geburtstag von Asterix und Obelix Zaubertränke als abgestandener Firlefanz bezeichnet und behauptet, dass die Geburtstagskinder zu Höherem berufen seien, weil sie begnadete Schauspieler sind. Deren Ausdruckskraft und Ausstrahlung ermutigt ihn ihr Leben als Riesenspektakel auf die Bühne bringen zu wollen.

In seiner Vision sieht er ein grosses Theater, damit das ganze Dorf zuschauen könne. Im "Theater der Unbeugsamen" sieht er bereits das Stück "Die spinnen, die Römer!" mit einem gewissen Uderzorix in der Rolle des Obelix und Goscinnyrix in der Rolle des Asterix, einem Schauspiel, das von der Produktion "Vis Comica" präsentiert würde. Darüber hinaus will er riesige Plakate drucken lassen, um das Publikum anzulocken. In der Vorstellung ist ein von Obelix gehaltenes Plakat abgebildet, das den Titel "Von Obelix verweht" trägt (siehe Abbildung). Im Untertitel "Wie der dickste schönste Gallier nicht aufhört, dem Eindringling Widerstand zu leisten!" ist das Wort "dickste" selbstverständlich durchgestrichen.

Sein Name wird phonetisch von der italienischen Schauspielerin Eleonora Duse (1858 - 1924) abgeleitet. Sie galt als eine der größten Charakterdarstellerinnen ihrer Zeit. Mit den Phrasen von Eleonoradus ("Theater, das etwas aussagt" oder "unser Publikum schockieren") spielt Goscinny auf die politischen Ereignisse aus dem Jahr 1968 in Frankreich an und pointierte die Neuorientierung der Pariser Theater.

Eine Übersicht über alle namentlich bekannten männlichen Charaktere in der Asterix-Serie erhalten Sie im Themenbereich "Männer" des Asterix-Archivs.