Hallo,
ich habe mir diese Fan-Edition nun mal inhaltlich genauer angesehen. Die Informationen über die neuen Autoren, die Pikten und das neue Album sind erwartungsgemäß spärlich. Sie machen nur 4 Seiten im ganzen Heft aus. Wer sich im Internet informiert hat, wird dort nichts wesentlich Neues mehr finden. Interessant ist, daß die Frage aufgeworfen wird, ob der Hadrianswall eine Rolle spielen könnte, obgleich er aus dem 2. Jh n.Chr. stammt. Auch stammt alles, was man über die Pikten abzubilden weiß, aus dem 5. bis 9. Jh. n.Chr., also aus einer Zeit nach Abzug der Römer aus Britannien. - Man gewinnt hier den Eindruck, daß das neue Album es möglicherweise mit der Historie nicht allzu genau nehmen wird.
Der erste Teil des Magazins, in dem es um Asterix und Obelix allgemein geht, ist eindeutig kein originär deutsches Produkt, sondern übersetzt aus dem Französischen. Das merkt man zum einen daran, daß es in den Profi-Wissen-Kästen zumeist um französische Erscheinungen geht, zum anderen aber auch an den Bildunterschriften, die die jeweilige Albenstelle mit pl. und C. bezeichnen (planche = Seite, Case = Bild). Gleichwohl ist im Impressum als Übersetzerin nur Grudrun Penndorf angegeben, die aber gewiß nur die Übersetzungen der Comicbilder zu verantworten hat, nicht die der übrigen Texte. Des Rätsels Lösung liegt denn wohl darin, daß auf das Copyright nicht nur von L.E.A.R., sondern auch von Hachette Collections hingewiesen wird. Die Texte dürften meiner Einschätzgun nach 1:1-Übernahmen aus den Begleitheften zur laufenden Dorf-Sammelserie darstellen. Dafür sprechen auch die Kästen mit dem "Profi-Wissen", die jeweils mit dem "Auge der Kleopatra" gekennzeichnet sind.
Ob die Übernahmen wirklich 1:1 sind, kann ich nicht selbst überprüfen, da ich die Dorf-Serie ja nicht beziehe. Aber es sieht mir alles danach aus. Mithin ist es ein doch recht billig zusammengeschustertes Heft. - Mehr muß man für 3,50 € freilich auch nicht erwarten.
Der Bericht über das Online-Spiel "Asterix & Friends" ist erwartungsgemäß mehr werbend als informierend. Über Entstehung und Betreiber erfährt man nichts, ebensowenig über Kosten. Es soll nur Lust auf das Einsteigen gemacht werden. Hierzu gibt es einen Gutscheincode, mit dem Spieler ein (nicht näher bezeichnetes) "exklusives" Ingame-Geschenk erhalten können. [Ob hier wirklich in jedem Heftexemplar ein anderer Code eingedruckt ist?]
Das Kartenspiel ist - wie Marco es auf
seiner Artikelseite schreibt - prinzipiell das gleiche, welches es bereits 2011 als Beigabe zu den SC-Alben gab. Allerdings sind die Karten hier deutlich kleiner. Die Karten sind zum Ausschneiden auf dem Backcover ausgedruckt. - Damit bekommt das Heft des Charakter eines Wegwerfartikels. Wenn man das Backcover zerschnitten hat, ist es doch kaum noch aufhebenswert. Eine beigeheftete Seite in der Heftmitte wäre bei 3,50 € Verkaufspreis wohl zu teuer gewesen.
Gruß
Erik