Geschäfte mit der Aufschrit kacheln und Kabeljau
Geschäfte in Olisipo aus "Asterix in Lusitanien", Seite 19
Als Asterix und Obelix in der lusitanischen Stadt Olisipo eintreffen, fragen sie in der Geschichte Asterix in Lusitanien nach dem kürzesten Weg zum Handelshafen. Eine Einwohnerin empfiehlt den Weg geradeaus und dann rechts gleich hinter dem Laden für Kacheln und Kabeljão.

Lusitanische Kacheln
Kacheln in
"Asterix in Lusitanien",
Seite 48
Kacheln (Azulejos) und Kabeljau (Bacalhau) spielen in einer Geschichte über Portugal eine wesentliche Rolle, weil sie tief in der Kultur, Geschichte und Identität des Landes verwurzelt sind. Die kunstvoll bemalten Keramikfliesen sind das visuelle Erbe und stammen ursprünglich aus dem arabischen Raum und wurden von den Mauren auf die Iberische Halbinsel gebracht. Sie erzählen mit ihren Motiven die Geschichte Portugals – von religiösen Szenen bis zu bedeutenden historischen Ereignissen wie der Seefahrt. Sie prägen das Stadtbild und schmücken u.a. Fassaden und Kirchen.

Trotz der Tatsache, dass Kabeljau nicht in portugiesischen Gewässern gefangen wird, ist der gesalzene und getrocknete Fisch das inoffizielle Nationalgericht und ein zentraler Bestandteil der portugiesischen Küche und spiegelt die kulinarische Identität wider. Er hat seinen Ursprung als haltbarer Proviant für die Seefahrer des Mittelalters. Außerdem wurde im katholisch geprägten Portugal, wo an vielen Fastentagen der Verzehr von Fleisch verboten war, der Bacalhau zu einer wichtigen und kostengünstigen Proteinquelle. Diese Tradition ist bis heute lebendig und macht ihn zum traditionellen Heiligabend-Essen.

Im Abenteuer Asterix in Lusitanien wird Obelix mehrfach mit dem zubereiteten Kabeljau konfrontiert, was ihm sichtlich Unbehagen bereitet und er sich auf jede Form der Abwechslung freut: ""Äh ... gibts hier keine Wildsão?". Auf Seite 8 erklärt der Lusitaner Schnurres, dass der Fisch gesalzen wird und dann ganz lange in der Sonne liegen müsse. Beim abendlichen Beisammensein im Dorf Miesinmãomão wird ihm Kabeljão mit einem Spritzer Garum angeboten, das er dankend ablehnt.

Insgesamt wird der Kabeljão 18-mal erwähnt, was auch für die Priorität dieser lusitanischen Nationalspeise spricht. Auf Seite 34 singt der als Lusitaner verkleidete Obelix vor einem römischen Legionär als Beweis dafür, dass er ein echter lusitanischer Koch sei: "Mein Herz ist voller Traueeer, im Bauch ist mir ganz flauuuu ... denn nichts ist mehr von Daueeer außer Kabeljauuuu ...". Beim Abschlussbankett, das wieder im gallischen Dorf und definitiv ohne Kabeljau stattfindet, sind am Baum, an dem Troubadix gefesselt ist, Souvenirs von der Reise zu sehen: Drei blauweiße Kacheln aus Lusitanien.

Die oben abgebildete Szene erinnert stark an die Geschichte Asterix und der Arvernerschild, in dem in Gergovia ausschließlich Geschäfte zu sehen sind, die Weine und Kohlen anbieten.