Der phönizische Händler aus der Hafenstadt Tyros hat in mehreren Asterix-Alben und -Filmen einen Auftritt und gehört neben Kleopatra, Julius Cäsar, Brutus zu einem der wenigen nicht-gallischen Charaktere, dies immer mal wieder in einem Abenteuer auftauchen. Sein Name bedeutet aus dem französischen "épi de mais" übertragen so viel wie "Maiskolben". Zum ersten Mal tritt er in Erscheinung, als er im Abenteuer "Asterix als Gladiator" die beiden Anhalter Asterix und Obelix am Strand in der Nähe ihres Dorfes aufnimmt und sie nach Rom mitnimmt. Nach einem Piratenüberfall, den die beiden Gallier vereiteln, gibt er zu, dass er sie eigentlich im nächsten Hafen als Sklaven verkaufen wollte, aber sie nun tatsächlich wie versprochen nach Rom bringen werde. Nach dem Abenteuer sammelt er sie übrigens wieder auf und bringt sie zurück nach Aremorica.

Schild an der Galeere von Epidemais
Galeere mit Schriftzeichen
aus: "Asterix als Gladiator", Seite 14
Der Antrieb auf seinem Schiff erfolgt durch Ruderer, die keine Sklaven seien, sondern Gesellschafter, die einen Kontrakt unterschrieben hätten ohne ihn richtig zu lesen. In diesem Zusammenhang sei er auch der Generaldirektor-Präsident seines Schiffes. Bei einem späteren Besuch in "Asterix in Lusitanien" erwähnt er, dass seine Ruderer inzwischen seine Kunden wären, die nur einen Kontrakt unterschrieben hätten, der sich jedes Jahr automatisch verlängert, weil sich leider nie jemand an das genaue Kündigungsdatum erinnert.

Eine besondere Anmerkung zur Bedeutung der Phönizier im Altertum haben die Gestalter des Bandes auf der Galeere von Epidemais auf Seite 14 verewigt. Drei altphönizische Schriftzeichen symbolisieren den historischen Beitrag dieser Kaufleute: Die Verbreitung des phönizischen Alphabets. Das ist jedoch kein einfallsloses Gekritzel, das ist phönizische Schrift mit Hintergedanken. Die drei Schriftzeichen, die an der Galeere angebracht sind, stehen für den Lautwert T (im Phönizischen: tau), I (yōd) und R (rōš). Damit steht der Name des Schiffes für die franz. Abkürzung T.I.R. (Transports Internationaux Routiers), also "Internationaler Straßengütertransport".

Epidemais in Die Odyssee

Außerdem beliefert er in "Die Odyssee" das gallische Dorf mit Gütern und Haushaltswaren - unglücklicherweise vergisst er bei der letzten Lieferung das für die Herstellung des Zaubertranks notwendige Steinöl. Deshalb bringt er Asterix und Obelix nach langer Reise an die Küste von Judäa, weil sie bereits in den Handelshäfen Tyrus, Sidon, Byblos und Arad abgewiesen wurden.

Auf die Frage von Asterix, ob die Ruderer immer noch Gesellschafter wie bei der ersten Begegnung seien, antwortet Epidemais, dass er nun einen Klub für Urlaubsfahrten gegründet habe, wobei er der G.O. ist, der Große Organisator, und die Ruderer die G.M., die Großzügigen Meerschweinchen. Die Kürzel G.M. (Großzügigen Meerschweinchen) und G.O. (Großer Organisator) entsprechen in der deutschen Übersetzung nicht dem Wortspiel der französischen Ausgabe. Im Original ist es eine Anspielung auf den Club Méditerranée, in dem von gentil membre (= nettes Mitglied) und gentil organisateur (= netter Organisator) die Rede ist.

Epidemais in Die Tochter des Vercingetorix

EpidemaisIm Album "Die Tochter des Vercingetorix" ist Epidemais gerade auf dem Weg nach Gallien um dort auf dem Markt seine Ladung Weinamphoren zu verkaufen. Leider begegnet er dabei vor der Küste den Piraten, die die gesamte Fracht rauben. Seine Gesellschafter versucht er zu beruhigen, in dem er ihnen verspricht, mit neuen Liquiditäten das Leck in der Bilanz zu stopfen.

Epidemais im Asterix in Lusitanien

Gleich im ersten Bild des Abenteuers "Asterix in Lusitanien" hat Epidemais wieder einen Auftritt. Auf seiner Handelsroute liegt offensichtlich auch das Dorf der Gallier, denn er und seine Waren, u.a. das Steinöl für Miraculix und leckere, phönizische Plätzchen für Obelix wurden schon erwartet. Diesmal hat er neben den Angeboten Purpur aus Tyr, Seide aus Luoyang und Myrrhe aus Theben aus einen Passagier an Bord: Der Lusitanier Schnurres bittet im gallischen Dorf um Hilfe.

Epidemais nimmt deshalb Schnurres, Asterix und Obelix mit, damit die Gallier helfen können, weil er auf seinem Weg nach Mauretanien ohnehin in Lusitanien vorbeikäme, wie der Kapitän erwähnt. Er verspricht, dass er auf dem Rückweg nach Britannien die Gallier gerne wieder zurück in ihr Dorf bringt.

Epidemais im Film

Im Film "Sieg über Cäsar" hat ein Charakter einen Auftritt, der Epidemais optisch sehr ähnlich ist, aber als Händler auf dem Sklavenmarkt den Namen Farfelus trägt. Dort bietet er die beiden von Sklavenhändlern gefangenen Tragicomix und Falbala zum Verkauf an. Im Französischen steht "farfelus" für "exzentrisch". Der zweite Auftritt von Epidemais in einem Film ist in "Asterix bei den Briten", als er als phönizischer Händler den Galliern, die auf dem Weg nach Britannien sind, als Dank für die Rettung vor Piraten ein Säckchen mit geheimnisvollen Kräutern überlässt, die sich als Tee herausstellen.